Für junge Eltern ist das erste Kind mit großen Herausforderungen verbunden. Nachdem sie sich über die ersten Tage mit dem Neugeborenen gefreut haben, beginnen die ersten Bedenken: Wie pflege ich die Haut meines Babys, ohne sie zu irritieren? Ein Gang durch die Regale der Drogeriemärkte stellt sich meist als wenig hilfreich aus. In der breiten Masse an Produkten werden frische Eltern noch stärker verwirrt, als sie ohnehin bereits waren. Eltern erhalten im Anschluss wertvolle Tipps für den Kauf und die Verwendung sinnvoller Pflegeprodukte für ihr Baby.
Fakten zur Babyhaut und warum sie besonderen Schutz benötigt
Die menschliche Haut hat eine Reihe von lebenswichtigen Funktionen, die bereits im Kindesalter wichtig sind:
- bewahrt Organismus vor Krankheitserregern
- reguliert Körpertemperatur
- vermittelt Sinneseindrücke
Die Haut ist das erste Sinnesorgan eines Säuglings. Da sie sich zunächst an die neue Umgebung anpassen muss, ist es die Aufgabe der Eltern, sie vor dem Austrocknen zu schützen. Eltern müssen wissen, dass sich die Babyhaut in folgenden Punkten von ihrer eigenen Haut unterscheidet:
- Sie ist fünfmal dünner und schützt somit nur bedingt vor äußeren Einflüssen. Sonneneinstrahlung und Kälte wirken sich stark auf ein Baby aus. Einige (schädliche) Stoffe können sogar durch die Haut eindringen und in den Organismus aufgenommen werden.
- Die Schweißdrüsen arbeiten zunächst unvollständig, sodass Babys nicht in der Lage sind, ihre Körpertemperatur anzupassen.
- Die Talgdrüsen haben noch nicht ihre volle Funktion erreicht. Deshalb verliert Babyhaut schnell Feuchtigkeit und ist Entzündungen sowie Irritationen leicht ausgesetzt.
- Babys fehlt der vollständige Säureschutzmantel, der sie vor Umwelteinflüssen, Bakterien und Pilzen schützt. Ausschläge können sich schnell auf ihrer Haut ausbreiten.
Zusammengefasst fehlt Babys der Eigenschutz, den Eltern bereits besitzen. Sie stehen folglich vor der Herausforderung, die Haut zu beobachten und entsprechend zu reagieren.
Die wichtigste Daumenregel für Eltern: Weniger ist mehr
Wenn 100 Menschen gefragt werden, wie ihre Haut früher als Baby behandelt wurde, werden sie wahrscheinlich sehr unterschiedliche Antworten geben. Es gibt keine Standards für die Pflege der Haut von Säuglingen. Das wird spätestens dann klar, wenn man den Drogeriemarkt betritt und das Regal der Pflegeprodukte sieht. Das Angebot reicht von Cremes über Lotionen bis hin zum Öl.
In den letzten Jahren wurden immer mehr neue Produkte hergestellt, die sich um die Haut des Babys kümmern sollen. Testberichte haben gezeigt, dass sie nicht alle die versprochene Wirkung erzielen. Hebammen empfehlen heute das bekannte Motto: Weniger ist mehr.
Dieses Motto wird bereits beim Baden angewendet: Peter Höger, Chefarzt des Kinderkrankenhauses Wilhelmstift empfiehlt, Babys etwa zweimal wöchentlich in klarem Wasser zu baden. Wer die Kleinen öfter baden möchte, der sollte dem Wasser ein wenig Badeöl hinzugeben. Dadurch können Eltern die Babyhaut vor dem Austrocknen schützen.
Babyöl für trockene Haut und zum Windelwechsel
Babyöl ist in vielen Ausführungen auf dem Markt zu finden. Leider wird Eltern nur selten erklärt, wofür es wirklich benötigt wird. Entgegen der allgemeinen Annahme ist es nämlich nicht zum kompletten Einölen des Säuglings geeignet. Die Babyhaut benötigt ein solches Einölen in den meisten Fällen nicht, es sei denn, sie wird durch häufiges Baden sehr trocken.
Im Nestlé Marktplatz wird bei einem Babyöl erwähnt, dass es unter anderem für die Reinigung beim Windelwechsel und für eine Massage geeignet ist. Ärzte raten grundsätzlich, Babys nicht komplett einzuölen. Ihre Haut muss sich von der feuchten Umgebung im Leib der Mutter auf die für sie trockene Umgebungsluft einstellen. Das Öl kann jedoch genutzt werden, um den Babypo zu reinigen. Babyöl hat meist weitaus weniger Zusatzstoffe als Feuchttücher, sodass es sich gut in Kombination mit Kosmetiktüchern eignet.
Für eine liebevolle Massage des Kindes ist Babyöl natürlich unverzichtbar. Nur so können die Hände der Eltern sanft über die zarte Haut des Kindes gleiten. Wichtig ist, dass das Öl keine Konservierungs- und Duftstoffe beinhaltet. Babyhaut ist äußerst empfindlich und verträgt viele Stoffe nicht. Für den Kauf von Babyöl können sie den Testbericht der Zeitschrift Öko Test verwenden, bei dem über 20 Produkte unter die Lupe genommen wurden.
Mit dem Sonnenlicht nicht übertreiben
Sonnenlicht tut dem menschlichen Körper gut. Für Babys gilt diese Regel auch, jedoch vertragen die Kleinen die Sonnenstrahlen nur in Maßen. Sonne fördert ihre Produktion des Vitamins D sowie den Knochenaufbau.
Die meisten Menschen kennen die Reaktion des übermäßigen Kontakts mit Sonnenstrahlen: Er macht sich als unangenehmer Sonnenbrand bemerkbar. Bei der Hautentzündung treten UV-Strahlen ins Innere der Haut an, wo sie Erbinformationen der Zellen zerstören können. Jeder einzelne Sonnenbrand erhöht die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken.
Bei Babys ist die Gefahr größer, da ihrer Haut die Eigenschutzfunktion fehlt. Aus diesem Grund sollten sie bis zum ersten Lebensjahr UV-Strahlen nicht direkt ausgesetzt werden, informiert der Bundesverbrand VERBRAUCHER INITIATIVE in diesem Dokument (PDF; 205 KB). Eine bis zu 15-minütige Dosis passiver Sonnenstrahlen reicht aus, um die Bildung von Vitamin D zu fördern. Mit steigendem Alter können Sie Ihr Kind an die Sonne langsam gewöhnen. Dabei ist auf Sonnenschutzmittel nie zu verzichten, welches an Babys und Kleinkinder angepasst sein sollte.
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