Was ist für Kinder im Sommer das Größte?
Ein köstliches Eis vielleicht? Alle Angebote des Wasserspielplatzes im wahrsten Sinne auszuschöpfen? Mit viel Wasser im Sandkasten zu matschen?
Keine Frage: Steigen die Temperaturen, kommt gerne Wasser ins Spiel und anderes, das am Nachwuchs im wahrsten Sinne nicht spurlos vorüber geht.
Und kurze Zeit später sehen die lieben Kleinen einfach herzallerliebst aus: Das Eis findet sich auf dem Shirt wieder. Eine Mischung aus frischem und getrocknetem Matsch pappt hoch bis zu den Knien, das Shirt ist durchnässt, Haarsträhnen triefen und dazu gibt es Hände, deren Konturen man unter der Sandschicht nur noch grob erahnen kann.
Was Kinder im Sommer mit Wonne genießen, sehen Eltern oft gelassen.
Solange dies keine „Folgeschäden“ nach sich zieht, die nur aufwändig zu beseitigen sind wie beispielsweise Lieblingskleidungsstücke, aus denen sich Matsch- und Grasflecken nicht mehr rückstandslos heraus waschen lassen beispielsweise.
Oder kaputte Hosen, die dem scheuernden Sand beim Rutschen auf den Knien nicht standhalten konnten.
Oder neue Schuhe, die sich als wenig unempfindlich und nicht besonders pflegeleicht erweisen und im schlimmsten Fall nach dem ersten Tragen hinüber sind.
Aber auch:
Sand im Haus, der das Parkett in Mitleidenschaft ziehen kann.
Ein Auto, das nach einem Ausflug eine Grundreinigung benötigt.
Oder Matschspuren, die sich von der Terrassentür über die Polstermöbel bis zum Badezimmer ziehen, in dem Waschbecken und Handtücher endgültig keine Zweifel mehr daran lassen, dass dort ein Kind mit schmutzigen Händen unterwegs war.
Keine Frage: Wo gehobelt wird, da fallen die sprichwörtlichen Späne. Und wo Kinder leben, muss, kann und soll es eben nicht porentief rein zugehen!
Dennoch ist es natürlich ein Gewinn an Zeit und Lebensqualität, wenn man seltener zu Wischmop und Putzlappen greifen muss und den Sommer noch mehr genießen kann, weil man nicht ständig ermahnen und dem Nachwuchs hinterherkehren muss.
Vielleicht gelingt dies (besser) mit unseren Tipps zum Thema?
Zu Hause:
– Legen Sie eine Kiste mit expliziten „Draußenklamotten“ und „Draußenschuhen“ in Terrassentür-Nähe für die Kinder an, die immer leicht erreichbar ist.
Dort drinnen werden alle Klamotten und Schuhe gesammelt, die wegen kleiner Löcher, Flecken oder Verschleißerscheinungen für den Alltag nicht mehr gut genug sind, für das Spielen im Freien aber allemal noch taugen.
Der Vorteil: Was ohnehin praktisch als ausrangiert gilt, kann auch ohne schlechtes Gefühl mal bei höheren Temperaturen in die Waschmaschine als das Etikett es empfiehlt.
Viel kaputt gehen kann schließlich nicht und mit 60°C lässt sich Schmutz und Grasflecken sehr viel effektiver begegnen als mit niedrigen (empfohlenen) Temperaturen.
– Stellen Sie klare Regeln auf! Fußballschuhe, Gummistiefel bleiben draußen! Sie werden erst draußen angezogen, wenn es zum Spielen rausgeht, und ausgezogen, bevor das Haus wieder betreten wird. Immer! Auch wenn nur mal schnell etwas geholt werden muss oder etwas getrunken wird.
Lassen sich Schuhe nicht sicher vor Feuchtigkeit draußen aufbewahren (in Gartenschrank, Gartenhaus oder Garage), kommen sie drinnen in einen großen Karton o.ä., aus dem kein Sand und Schmutz entweichen kann.
Der Vorteil am Karton: Ist er unansehnlich geworden, braucht er im Gegensatz zu einer Kiste nicht ausgewaschen werden, sondern wird einfach entsorgt und durch ein anderes Exemplar ersetzt.
– Auch schmutzige Klamotten werden immer vor der Terrassentür im Garten ausgezogen. Vielleicht gibt es draußen oder in der Garage einen Wasserhahn, vielleicht sogar ein Waschbecken, an dem das Gröbste von Händen und Füßen gewaschen werden kann? Ein unempfindliches, altes Handtuch sollte dafür in Reichweite sein.
– Schmutzfangmatten mit gummierter Unterseite, die bei Bedarf in der Maschine gewaschen werden können und anschließend im Nu wieder getrocknet sind, sind in jedem Fall eine sinnvolle Investition. Am besten gleich mehrere zum Wechseln zulegen.
– Nasse Badesachen nach dem Aufenthalt im Planschbecken erscheinen zwar nicht dreckig, können aber Wasserränder auf Holz und Polstermöbeln hinterlassen.
Erwarten Sie von Ihren Kindern nicht unbedingt, dass diese das wissen, und weisen Sie sie vorsorglich darauf hin, dass nasse Sachen an geeigneter Stelle zum Trocknen aufgehängt werden, wenn eine Wasserpause gemacht wird.
– Größere Kinder sollten jedoch durchaus wissen, dass die Folge von Gedankenlosigkeit viel Arbeit sein kann. Bevor Sie stets hinterher putzen, drücken Sie dem Kind den Besen in die Hand. Ein Grundschulkind ist durchaus schon in der Lage, den Boden zu fegen, die Kehrschaufel zu benutzen und mit einem feuchten Lappen eigene Schmutzhände-Spuren vom Türrahmen zu entfernen.
– Trotz einfacher Wäsche mit Seife unter fließendem Wasser sehen Kinderhände und -füße manchmal so aus, wie sie im Sommer eben aussehen: Schmutzränder unter den Nägeln, hartnäckige Rückstände auf der Haut lassen sich mitunter nicht „mal eben“ wegwaschen.
Vorheriges „Einweichen“ in der Badewanne säubert gründlich, entfernt häufig auch schwer zugänglichen Schmutz unter den Nägeln und macht das Reinigen und Schneiden von Nägeln deutlich leichter.
Damit sich erst möglichst wenig Schmutz ansammeln kann, halten Sie die Nägel des Kindes möglichst kurz.
Einfach für alle ist es, wenn dies zu festen Zeiten und in regelmäßigen Abständen geschieht.
Die Nägel beispielsweise zu pflegen, während die wöchentliche Kindersendung im Fernsehen läuft, assoziiert den Gedanken ans eigentlich eher als lästig empfundene Schneiden der Nägel mit etwas Positivem und lässt das Ganze fast unbemerkt nebenbei erledigen.
Unterwegs:
– Deponieren Sie Ersatz-Anziehsachen für die Kinder im Auto, wenn Sie wissen, dass am Ziel einen Spielplatz gibt, auf dem mit Wasser hantiert werden kann, einen kleinen Bach, Teich oder ähnliches, in dem Kinder spielen können.
Nichts ist ärgerlicher als einen Ausflug abbrechen zu müssen, weil das Kind zu nass geworden ist und fröstelt.
Saubere Wechselklamotten halten zudem das Innere des Wagens sauber. Um nicht mit sandigen Füßen und schmutzigen Händen auf empfindlichen Polstern Platz nehmen zu müssen: Ein einfaches Geschirrtuch oder Handtuch und ein kleiner Kanister mit Leitungswasser zur „Katzenwäsche“ sollte im Kofferraum Platz finden.
Und das Wasser weist nach dem Parken in der Sonne vermutlich sogar ganz angenehme Temperaturen auf.
2 Kommentare
Toll geschriebener Beitrag und noch tollere Tipps. Werde einiges von dir genanntes annehmen.
Das mit den „Draußen Klamotten/Schuhen“ gibt es schon eine Weile bei uns und funktioniert ganz gut. 🙂
Weiter so und eine schöne Woche noch
Linda
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