img

Das gilt es zu beachten, wenn das erste Smartphone auf dem Weihnachtswunschzettel steht

/
/
/
2325 Aufrufe

Weihnachten ist nicht mehr weit. Daran lassen dieser Tage ins Haus flatternde Prospekte und bereits stimmungsvoll illuminierte und dekorierte Schaufenster keinen Zweifel. Und vorm Fest werden sie sicherlich wieder viele tausendfach auf Weihnachtswunschzetteln stehen. Elektronische Geräte wie Konsole, Tablet und Smartphone.

Je älter der Nachwuchs bereits ist, desto leichter fällt es Eltern sicherlich zu entscheiden, ob ein Handy ein passendes Geschenk ist. Und wenn ja, welches es sein soll. Denn Teenager haben bereits eigene Vorstellungen über die „richtige“ Marke und die nötige Ausstattung. Und Eltern wissen ihrerseits, welches Smartphone sich in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis, Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit in der Vergangenheit bewährte.

Anders sieht die Welt freilich aus, wenn das erste Mal in kindlicher Schrift das Wort „Handy“ auf dem Wunschzettel prangt. Das bringt Köpfe von Eltern hier und da sicherlich zum Rauchen angesichts vieler offener Fragen.

Beantworten können auch wir diese wahrlich nicht. Vielleicht aber den einen oder anderen Denkanstoß geben!

Wann ist der richtige Zeitpunkt fürs erste Handy gekommen?

Und da geht es auch schon los mit dem Abwägen. Denn auf diese Frage könnten wir sicherlich eine persönliche Empfehlungen geben. Möchten es aber lieber nicht und verzichten daher bewusst darauf. Wohl wissend, dass wohl niemand seinem Kind ein Handy kaufen würde, der es noch nicht reif dafür hält. Und dass sich umgekehrt niemand davon abhalten lassen würde, der meint, dass der Nachwuchs ein Smartphone braucht.

Kein eigenes Smartphone zu besitzen bedeutet ja nicht gleichsam, darauf verzichten zu müssen! Ist der gefühlt richtige Zeitpunkt noch nicht da (– und das kann auch erst in der siebten Klasse oder später sein)? Dann kann das Kind ja trotzdem ein Smartphone nutzen. Es kann auf Mamas oder Papas Handy spielen und surfen und sich so allmählich an alle Möglichkeiten herantasten.

Kommt ihm dabei etwas komisch vor oder etwas „hakt“ beim Surfen, Chatten oder Spielen? Dann ist der Nachwuchs nicht auf sich allein gestellt. Und das gibt beiden Seiten ein gutes Gefühl.

Wie teuer sollte das erste Handy sein? Und über welche Funktionen sollte es verfügen?

Smartphones sind multifunktionale Geräte, die es in unterschiedlichsten Preislagen gibt. Und wenn es ein neues Gerät sein soll, muss es sicherlich nicht das Teuerste sein, das gerade am Markt ist.

Denn auch wenn Kinder ihr Smartphone lieben: Der Umgang mit ihm ist häufig wenig zimperlich. Es landet auf dem Boden, das Kind pfeffert es in den Ranzen oder setzt sich drauf. Im schlimmsten Fall geht es schon bald verloren. Oder es wird – auch damit muss man leider immer rechnen – geklaut.

Erfahrungsgemäß ist es überdies für jüngere Kinder eher attraktiv, öfter mal ein neues Handy zu bekommen. Daher kann besonders das erste Smartphone durchaus auch gut gebraucht oder eher günstig sein. Jugendliche hingegen wissen schon um den Aufwand, ein neues Smartphone nach den eigenen Bedürfnissen einzurichten. Und freuen sich daher über ein gutes, hochaktuelles Gerät, das einige Jahre beste Dienste leistet.

Wägen Sie zudem immer gründlich ab, wie und wofür Ihr Kind das Smartphone wirklich nutzt. Denn es ergibt keinen Sinn, viel Geld für etwas zu bezahlen, das niemand braucht. Vermutlich benötigt Ihr Kind das Handy primär zum Kommunizieren per Messenger-App und zum Spielen. Vielleicht noch für sinnvolle Lern-Apps. Und seit Jahren gibt es unzählige Handys von „No Name“ bis „High End“, die allesamt allerhand können und dies leisten.

Wichtig dürfte vielen zudem eine gute Kamera sein. Denn zweifelsohne verdrängt das Handy in der Freizeit, auf Schulfahrten und im Urlaub die gute, alte Kompaktkamera.

Welche Marke sollte es sein?

Unser Tipp lautet da ganz einfach: Am besten diejenige, mit der Sie selbst zufrieden sind. Und mit der Sie gut zurecht kommen. Denn zweifellos ist der Aufwand, ein neues Smartphone den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen gemäß einzurichten, groß. Da heißt es, Daten zu übertragen, Konten zu aktualisieren, vieles zu installieren und einzustellen.

Besonders beim Smartphone fürs Kind wird man sehr drauf achten, dass beispielsweise keine App mehr Berechtigungen bekommt als nötig. Man wird jede Sicherheitseinstellung checken und manch eine Funktion sicher deaktivieren wollen. Das kostet sowieso schon viel Zeit. Aber noch mehr, wenn man in einem neuen Modell einer bislang unbekannten Marke nach den entsprechenden Einstellungen suchen muss.

Wählen Sie daher ruhig ein sehr ähnliches (Nachfolge)Modell zu Ihrem eigenen Handy. Auch dann, wenn dem Nachwuchs eine andere Marke vorschwebte. Denn das kann Ihnen viel Zeit, Nerven und Sucherei ersparen.

Was ist in puncto Sicherheit zu beachten?

Ganz salopp formuliert: Mit einem Smartphone und freiem Zugang zum Internet kann ein Kind viel Blödsinn anstellen. Es gilt daher, dass Eltern ihr Kind früh und umfassend auf Möglichkeiten, aber auch Gefahren und Tabus hinweisen.

Essentiell ist zudem eine PIN für SIM-Karte und Sperrbildschirm. Lästig zwar, wenn man immer eine Zahlenfolge für jeden erneuten Blick auf den Bildschirm eintippen muss. Aber überaus sinnvoll, um Privates im Verlustfall vor neugierigen Blicken zu schützen. Sicherlich macht es dem Kind mehr Spaß, wenn es stattdessen seinen Fingerabdruck oder andere Optionen zum Freischalten nutzen darf.

Umgekehrt muss man das Handy vor einem Kind schützen, das altersgerecht gerne spielt, tobt, in Bewegung ist. Eine Hülle gegen Kratzer und Stöße sollte niemals fehlen, ebenso wie ein robuster Schutz fürs Display. Der Sicherheit gegenüber Verlieren dient es auch, wenn das Smartphone unterwegs gut verstaut ist. Sprich: Wenn es problemlos in die Jackentasche oder das obere Reißverschlussfach am Schulrucksack passt.

Wie kann man die Kosten für die Handynutzung im Blick behalten?

Meist sind es wohl die Eltern, die die Kosten fürs erste Telefonieren und Mobilsein übernehmen. Zusätzlich zum ohnehin gezahlten Taschengeld.

Empfehlenswert ist jedoch, wenn Kinder früh wissen, dass Handynutzung schnell viel Geld kosten kann. Vor allem außerhalb des häuslichen WLANs. Prepaid ist gut, um die entstandenen Kosten zu überblicken und von Vornherein zu begrenzen. So kann man Kinder dafür sensibilisieren, was der Handy-Spaß in der Woche oder im Monat so kostet.

Und wenn das Kind sein erstes Handy aufgrund von Leichtsinn und Unachtsamkeit verliert? Dann ist es eine Überlegung wert, es an den Kosten für ein Ersatzgerät zu beteiligen. Wer alt genug für ein Handy ist, sollte schließlich auch Verantwortung übernehmen können.

Welche Regeln bezüglich Handynutzung können von Anfang an in der Familie sinnvoll sein?
  • Hier und da ist das Handy schlichtweg tabu!

Die Schulregeln erlauben keine Nutzung während der Schulzeit? Im Schwimmbad oder Kino gibt es ein explizites Handyverbot? Dann sollten Eltern ihren Nachwuchs darauf hinweisen, dass dies keine nur freundlich gemeinte Bitte ist!

  • Beim Smartphonegebrauch nicht die Regeln der Höflichkeit vergessen!

Das Handy ist kein Freifahrtschein, künftig rund um die Uhr aufs Display zu gucken! Bei gemeinsamen Mahlzeiten hat das Handy beispielsweise nichts verloren. Und wenn die Oma zu Besuch ist, hat es Pause.

  • Zu bestimmten Zeiten bleibt das Smartphone aus.

Beispielsweise bevor die Hausaufgaben erledigt sind. Und ab einer gewissen Uhrzeit am Abend.

Und was, wenn es mit der Umsetzung einfacher Regeln nicht klappt?

Ganz ehrlich? Dann dürfen – und sollten – Eltern in letzter Instanz das Smartphone auch mal einkassieren! Das mögen Kinder als unglaublich unfair und autoritär empfinden. Es ist jedoch das gute Recht von Eltern, den Nutzungsumfang einzuschränken. Um das Kind vor sich selbst zu schützen.

Viel schlimmer wäre es schließlich, wenn das Kind regelmäßig morgens übermüdet zur Schule geht. Oder soziale Kontakte oder die Schule vernachlässigt, weil der Blick immer und ständig aufs Display gerichtet ist. Nie sollte es so weit kommen, dass Wichtiges im Leben – Sport, Draußenspielen, Freunde treffen, Hobbys – dafür zu kurz kommt!

Bildquelle: © unsplash.com/Hal Gatewood

  • Facebook
  • Twitter
  • Google+
  • Linkedin
  • Pinterest
It is main inner container footer text