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Wann beginnen? Wann aufhören? So gelingt die erfolgreiche Übernachtungsparty ohne viel Stress

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Das baldige Geburtstagskind hält seine Idee sicherlich für eine ganz fantastische! Und ist womöglich erstaunt, wenn Eltern nicht gleich begeistert einstimmen? So oder ähnlich kann es gehen, wenn der Nachwuchs sich zu seinem Geburtstag eine Übernachtungsparty mit seinen Freunden wünscht. Denn eine Geburtstagsfeier über Nacht bedeutet zweifelsohne: Viel Spaß für die Kinder! Doch allerhand zu bedenken für Eltern. Aber mit sorgfältiger Planung ist letzten Endes alles halb so wild!

Warum überhaupt Übernachtungsparty?

Kinder lieben Übernachtungsgeburtstage. Und das zu Recht! Denn die „Pros“, die das Kind sehen dürfte, sind unstrittig Folgende.

1.) Das Geburtstagskind kann sich über eine maximale Geburtstagsdauer mit den Kindern freuen, die es am liebsten um sich hat!

2.) So eine Übernachtungsparty ist einfach mal etwas anderes als ein Geburtstag am Tag!

Vielmehr bietet sie einen Hauch von echtem Abenteuer im Alltag! Mit heimlichen Tuscheln bis spät in die Nacht, während Eltern einen bereits schlafend wähnen. Und mit vielen tollen Möglichkeiten, wie beispielsweise einer Nachtwanderung oder einem „Kino-Abend“ daheim. Und das ganz ohne den üblichen Stress, sämtliche Programmpunkte abzuhaken, bevor abholende Eltern vor der Tür stehen. Denn diese kommen erst am nächsten Morgen. Und dann ist das eine oder andere übermüdete Kind – das Geburtstagskind inklusive – vermutlich gar nicht böse, wenn die Party endet. Während es ansonsten ja häufig zu anstrengenden Szenen kommt, wenn Gastgeber und Gäste sich partout nicht voneinander losreißen wollen.

Und was sind die „Contras“, die Eltern hingegen womöglich schnell beim Wort „Übernachtungsparty“ in den Sinn kommen?

Da sei zum einen der doch recht große Vorbereitungsaufwand zu nennen. Die wenigsten Kinderzimmer dürften es schließlich erlauben, dort ein halbes Dutzend Kinder auf Matratzen unterzubringen. Vielmehr heißt es vermutlich, das Wohnzimmer leer zu räumen oder zumindest Möbel zu rücken.

Dazu kommt garantiert ein gewisses Maß von Stress am Abend der Feier. Es kann nämlich eine ganze Weile dauern, bis alle Kinder auf ihrem Nachtlager Ruhe gefunden haben. Alle müssen schließlich ins Bad, ihren Rucksack nach Schlafanzug und Kuscheltier durchforsten. Und sich mit ihren Habseligkeiten für die Nacht einrichten, wie und wo es ihnen gefällt. Und damit der Aufregung nicht genug! Am nächsten Morgen geht es nahtlos weiter. Wem gehören diese Socken? Wem dieses Stofftier? Irgendetwas bleibt letzten Endes garantiert liegen. Und dann gilt es das Chaos zu lichten, wenn das letzten Kind abgeholt ist. Zu guter Letzt ist so eine Übernachtungsparty praktisch immer eine Wochenend-Angelegenheit. Und die Folgen davon? Mindestens ein quengeliges, übermüdetes Kind am Tag danach, das dem Familiensonntagsfrieden nicht unbedingt förderlich ist. Eltern, denen das Wochenende heilig ist und die wirklich dringend Erholung brauchen, sollten dies bedenken.

Was gilt es bei der Planung zu beachten?

Doch nun zum Organisatorischen. Und das beginnt nicht selten mit der Sichtung der Gästeliste, die das einladende Kind nach seinen Vorstellungen erstellt hat. Und die die kühnsten Erwartungen von Eltern mitunter übertrifft, die bei großer potentieller Gästezahl sicherlich mit sehr sachlichen Abwägungen kontern. Vor allem mit dem Argument: Zu wenig Platz! Ein mit beiderseitiger Kompromissbereitschaft gefundener, goldener Mittelweg ist da natürlich das Optimum. Und dafür sollte man den Nachwuchs selbstverständlich bei der Beantwortung folgender Fragen mit einbeziehen.

Wer darf alles mit dabei sein?

Gerne sagt man „so viele Geburtstagsgäste wie das Kind Jahre alt wird“, geht es um die Ermittlung der optimalen Gästezahl. Doch diese „Regel“ darf man bei der Übernachtungsparty gerne hinten anstellen. Die Frage ist schließlich: Wie viele Kinder finden wo einen vernünftigen Schlafplatz? Ob Wohnzimmer, Dachboden, Kinderzimmer oder Spielkeller: Man sollte nicht unterschätzen, wie viel Platz Isomatten, Luftmatratzen und Gästebetten einnehmen. Und ein wenig Raum rundherum und dazwischen sollte ja auch bleiben.

Zudem eignet sich nicht jeder Raum gleichermaßen gut für eine übernachtende Geburtstagsgesellschaft. Ein Fenster muss genügend Frischluft bieten. Und – auch das ist für den Fall der Fälle zu bedenken -: Der Fluchtweg nach draußen sollte kurz sein. Idealerweise muss kein Kind zudem auf unbekanntem Terrain nachts schlaftrunken Treppen steigen, wenn es mal zur Toilette muss. So scheiden Keller und Dachboden vielleicht von Vornherein besser aus. Und bei den anderen Optionen sollte man überlegen, wie viel Schlafstätten eben realistisch einzurichten sind.

Einfacher hat es freilich der, dessen Kind im Sommer Geburtstag feiert und der über einen großen Garten verfügt. Dann kann die ganze Gruppe einfach draußen zelten. Für Winterkinder ist es angesichts dessen vielleicht eine Überlegung wert, die Geburtstagsfeier mal um ein halbes Jahr zu verschieben?

Wann soll die Party überhaupt stattfinden?

Tatsache ist: Eine Übernachtungsparty muss nicht in den frühen Nachmittagsstunden starten. Und darum kollidiert sie hoffentlich wenig mit dem üblichen Nachmittagsprogramm (Musikstunde, Sportverein…) der geladenen Gäste. Wenn Ihnen beide Optionen – Freitagabend oder Samstagabend – gleichermaßen recht sind, ist der Samstag sicherlich die entspanntere Wahl. Für den Freitag spricht indes, dass alle Kinder bereits einen langen Tag hinter sich haben. Und die Nachtruhe daher womöglich früher beginnt… .

Auch Abende vor Feiertagen bieten sich natürlich immer an. Sofern sich kein langes Wochenende anschließt, das viele Familien erfahrungsgemäß für eine kleine Auszeit fernab von daheim nutzen.

Was müssen die Gäste unbedingt mitbringen?

Steht dies nicht explizit auf der Einladung? Dann kommen garantiert Rückfragen von Gastkinder-Eltern. Und diese einzeln zu beantworten kann man sich getrost sparen, indem man Klarheit bereits auf der Einladungskarte schafft. Der Einfachheit halber sollte jedes Kind Schlafsack und Luftmatratze oder ähnliches mitbringen. Selbst dann, wenn man theoretisch über genügend Bettzeug und Matratzen verfügen würde. Denn so spart man sich doch einen großen Berg Wäsche und viel Hantieren vor und nach der Feier. In der Aufregung und Vorfreude geraten aber auch Kleinigkeiten schnell in Vergessenheit. Daher darf man ruhig auch eigentlich selbstverständliche Dinge (Zahnbürste, Schlafanzug und Kuscheltier) mit auf die Checkliste setzen.

Welche „Programmpunkte“ machen dem Geburtstagskind und seinen Gästen Freude?

Ohne viele Worte:

  • Gemeinsames Kochen! Ein langer Abend bietet sich schließlich förmlich an, um Pizza selbst zu machen oder Hamburger zu belegen.
  • Ein Filmabend mit selbstgemachtem Popcorn!
  • Eine Schatzsuche in der sommerlichen Abenddämmerung! Oder eine Nachtwanderung mit Überraschungseffekten in der dunklen Jahreszeit!
  • Kartenspiele und Gesellschaftsspiele für die große Runde!
  • Konsolenspiele, bei denen alle gleichzeitig oder wenigstens reihum mitmachen können!
Wie lange soll die Feier dauern?

Auch wenn man den Kindern noch etwas gemeinsame Zeit am nächsten Morgen gönnen möchte. Im Falle der Übernachtungsparty sollte man wirklich aufhören, wenn es am schönsten ist! Ein gemeinsames Frühstück ist dafür selbstredend ein gelungener Abschluss. Aber danach sind die Kinder vermutlich wirklich „durch“. Und statt Friede, Freude, Eierkuchen herrscht selbst unter besten Freunden schnell gereizte Stimmung. Daher ist es gut, das Ende der Party in die Vormittagsstunden zu legen. Denn wirklich lange geschlafen hat garantiert kein Kind. Und mit übermüdeten Kindern können sich die Stunden bis zum Abholen für betreuende Gastgeber-Eltern noch verdammt lang anfühlen … .

Bildquelle: © bigstock.com/Zwiebackesser

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