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Für Gesundheit und Wohlbefinden: Das Gewicht auch während der Schwangerschaft im Auge behalten

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Ist der Schwangerschaftstest positiv? Dann schießen jeder Frau vermutlich unmittelbar tausend Fragen durch den Kopf. Fragen, die so individuell sind wie jede Schwangerschaft auch. Wie wird mein Arbeitgeber reagieren? Müssen wir umziehen, weil in der Wohnung ein Kinderzimmer fehlt? Und wie überbringe ich dem werdenden Papa die frohe Botschaft vom baldigen Babyglück? Fragen, auf die es verschiedenste, individuelle Antworten gibt.

Steht dann bald die erste Vorsorgeuntersuchung an, kann man nicht nur das blubbernde Herzchen auf dem Ultraschallgerät bestaunen. Dazu liefern Arzt oder Ärztin auch konkrete Antworten auf alle medizinischen Fragen. Und viele Zahlen im Mutterpass, die die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Baby betreffen. Da geht es beispielsweise um Blutwerte und Blutdruck. Und einen weiteren Wert, der sich in ebenso genauen Zahlen beziffern lässt: Das „Startgewicht“ der werdenden Mama zu Beginn der Schwangerschaft nämlich. Ist dies im grünen Bereich? Dann ist es vermutlich zunächst kein großes Thema, was genau die Waage anzeigt.

Anders sieht es bei bereits vorhandenem Unter- oder Übergewicht aus. Für untergewichtige Frauen gilt es natürlich fortan darauf zu achten, dass die Gewichtszunahme möglichst stetig und nicht zu knapp erfolgt. Vor allem, wenn Übelkeit zu Beginn der Schwangerschaft das Gewicht gar noch weiter sinken lassen könnte. Mit ausgewogenen, zahlreichen kleinen Mahlzeiten pro Tag und gesunden, fettreichen Snacks zwischendurch, wie beispielsweise Nüssen, kann die werdende Mama Gutes für ihren Körper und für die Entwicklung ihres Babys tun.

Ebenso sollte bei vorhandenem Übergewicht die gesunde Ernährung höchste Priorität genießen. Das Ziel: Eine Gewichtszunahme, die optimalerweise geringer ausfällt als bei normalgewichtigen Frauen. Für diese gilt übrigens: Zehn bis 15 Kilogramm plus bis zur Geburt sind absolut in Ordnung. Und ein Pfund oder zwei mehr sollten wahrlich kein Drama sein.

Eine Schwangerschaft belastet den Körper. Und jedes überflüssige Pfund bedeutet zusätzliche Last

Zehn bis fünfzehn Kilo? Das klingt doch erst mal wahnsinnig viel. Doch während einer Schwangerschaft, eben unter „besonderen Umständen“, sind diese mitunter schnell erreicht oder gar überschritten. Besonders wenn kulinarische Gelüste sich frühzeitig und regelmäßig melden. Und weil auch heute werdenden Mamas leider noch oft suggeriert wird, dass während dieser besonderen knapp neun Monate „Für zwei essen“ angesagt ist.

Es lohnt sich daher, konsequent die Waage im Auge zu behalten. Selbst dann, wenn man bis dato nie Gewichtsprobleme hatte. Denn: Früher oder später merkt man ohnehin jedes Kilo. Und jedes überflüssige Kilo wiegt dann gefühlt doppelt. Vor allem im heißen Sommer, wenn noch Wassereinlagerungen hinzu kommen. Oder im tiefsten Winter, wenn allein schon die schwangerschaftsbedingte Leibesfülle die Bewegungsfreiheit beim Schnüren der Winterschuhe einschränkt.

Wie gelingt eine maßvolle Gewichtszunahme während der Schwangerschaft?

Wie immer heißen die zwei „Zauberwörter“ in diesem Zusammenhang „Bewegung“ und „Ernährung“. Und in der Schwangerschaft kommt eine dritte wichtige Maßnahme hinzu.

1.) Regelmäßige Bewegung

Es klingt banal, ist aber so: Wer stets in Bewegung bleibt und sich dabei gesund ernährt, muss nicht befürchten, nach der Schwangerschaft dauerhaft mehr zu wiegen als vorher. Leichter Sport stärkt überdies Herz und Kreislauf, hält mobil, kräftigt die Muskeln. Und Ausdauer und körperliche Fitness sind nun wahrlich nicht die schlechtesten Voraussetzungen für eine Geburt!

Zum Glück gibt es viele Sportarten, denen sportliche Frauen lange in der Schwangerschaft, mitunter sogar bis zur Entbindung, weiterhin sorgenfrei nachgehen können. Zum Beispiel Schwimmen. Doch auch werdende Mamas, die bislang wenig oder gar nicht sportlich waren, spüren vielleicht plötzlich den Drang nach Bewegung? Leichte Gymnastik ist dann ein guter Einstieg. Motivierend, um dauerhaft am Ball zu bleiben, ist dafür ein regelmäßiger Termin in einer Gruppe Gleichgesinnter. Mehr Spaß macht es in Gesellschaft obendrein – und ganz nebenbei kann man Kontakte zu anderen Schwangeren knüpfen.

Wer jedoch lieber daheim alleine trainieren möchte, wann es ihm gerade beliebt, findet entsprechende Anleitungen und viele hilfreiche Tipps und Informationen im Netz, zum Beispiel bei mamiweb.

2.) Ausgewogene Ernährung

Wie bereits erwähnt, sollte man eines während der Schwangerschaft nicht tun: Für zwei essen nämlich! Das Baby im Bauch benötigt weniger Energie als man vielleicht (gerne) glauben mag. In den ersten Wochen ist es gar bestens versorgt, wenn die werdende Mutter sich ernährt wie bisher. Und deren Körper braucht selbst am Ende der Schwangerschaft nicht so viele zusätzliche Kalorien, dass doppeltes Zulangen angesagt wäre.

Zwar steigt der Energiebedarf im Laufe der Schwangerschaft tatsächlich an. Dagegen aufrechnen muss man jedoch ehrlicherweise, dass mit wachsendem Bauch die tägliche Bewegung vermutlich kürzer kommt. Mehr als einen großen Obstteller oder einige Nüsse, einen Becher Joghurt oder ein Käsebrötchen pro Tag bedarf es daher kaum, um den zusätzlichen Kalorienbedarf zu decken.

Generell wichtiger als die Quantität der Kalorien sollte natürlich ohnehin die Qualität der Speisen sein. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Milchprodukte, Fleisch und (fetter) Fisch in gesundem Verhältnis liefern Vitamine, Ballaststoffe, Mineralstoffe und mehr. Verzicht ist allerdings angesagt in Sachen risikobehafteter Lebensmittel! Dazu gehören beispielsweise rohe Fleisch-, Fisch- und Milchprodukte.

Wer all dies beherzigt, schafft ideale Bedingungen für Babys gesunden Start ins Leben. Und dem droht nach der Schwangerschaft sicherlich auch kein böses Erwachen beim ersten Gang auf die Waage.

3.) Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung

Üblicherweise steht bis dahin dieser Gang bei jeder Vorsorgeuntersuchung auf dem Programm. Denn der Verlauf der Gewichtszunahme kann ein wichtiges Indiz sein, ob die Schwangerschaft wünschenswert verläuft oder genaueres Hinschauen erforderlich ist.

Plötzliche verstärkte Wassereinlagerungen machen sich schließlich auch auf der Waage bemerkbar. Und diese können nicht nur das Wohlergehen negativ beeinflussen. Zusammen mit erhöhtem Blutdruck und anderen Symptomen können sie gar Anzeichen für eine entstehende Präeklampsie (früher fälschlicherweise als „Schwangerschaftsvergiftung“ bezeichnet) sein.

Bildquelle: © bigstock.com/RasselOK

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