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Für (fast) perfekt gestrickte Socken, die echte Hingucker sind: Was beim Stricken von Ringelsocken zu beachten ist

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Der Herbst ist da und „natürlich“ hat die abc-mama bereits die heimische Stricksaison eröffnet.
Erste Projekte in diesem Jahr: Ringelsocken in diversen Größen.

Kunterbunt und farbenfroh für ein wenig gute Laune am frühen Morgen, wenn es heißt, noch im Dunkeln aus dem Bett kriechen zu müssen, und nur bei gutem Wetter die erste Helligkeit draußen erahnen zu können, wenn man das Haus verlässt.

Beim fröhlichem Drauflos-Stricken (Stichwort „Sockenwolle-Reste-Verwertung“) entstand ein wilder Mix von Ringeln in vielen Farben – und leise wurden Erinnerungen wach an vergangene Paare selbst gestrickter, geringelter Socken, bei denen nicht jedes am Ende für volle Zufriedenheit beim Anblick der Strickbemühungen sorgte.
Warum? Weil die Ringel nicht alle ganz gleichmäßig breit und parallel zu sein schienen, an manchen Übergängen zwischen einzelnen Farben die Fäden zu stramm gezogen waren worden oder so locker waren, dass an der Stelle ein Loch geblieben war. Und/oder überhaupt der Anblick des Inneren (ein Gewusel aus Schlaufen und Fäden…) zu wünschen übrig ließ.

Viele, viele Jahre und Sockenpaare später zeigen sich die – nun mit viel Routine und mehr „System“ – gestrickten Socken zum Glück von innen und außen weitaus zufriedenstellender.
Einige Tücken und Tipps, wie man die oben angedeuteten, typischen „Ringelsocken-Tücken“ einfach umgehen kann, oder:

„Wie man bei Ringelsocken ein ordentliches „Innenleben“ der Socke erzielt“

Bei Ringeln in vielen unterschiedlichen Farben
Strickt man Ringel in vielen unterschiedlichen Farben (5, 6 oder mehr) wird es auf Dauer mühselig, alle Fäden die ganze Zeit mitzuführen. Die Fäden, die zu den einzelnen Knäuels führen, werden sich gerne miteinander verknoten; in der Socke ergibt sich ein dickes Fadengewusel, in dem während des Strickens schwer Ordnung zu halten ist, das danach beim Fädenvernähen schwer zu entwirren ist und das später den Tragekomfort beeinträchtigen kann.

In diesem Fall ist es besser, man plant von vornherein die Mühe ein, am Ende viele, viele Fäden vernähen zu müssen.
Wem das nach dem Stricken auf einen Schlag zu viel ist, kann natürlich schon in „Strick-Pausen“ die Socke immer mal wieder auf links ziehen, zu Stopfnadel und Schere greifen und einen Teil des Vernähens erledigen.
Herrscht innen wieder Ordnung, macht das Stricken auch gleich wieder mehr Spaß.

Keine Löcher entstehen bei Farbwechseln, die Übergänge werden schön gleichmäßig und die Ringel verziehen sich nicht, wenn man nach Beendigung einer Farbe nicht gleich den Faden trennt, sondern ihn noch mitführt, bis der nächste oder übernächste Ringel fertig gestellt ist (dabei regelmäßig nach einigen Runden alle mitgeführten Fäden einmal zu Rundenbeginn umeinander schlingen, damit keine losen Schlaufen zurück bleiben!).

Trennt man ihn dann erst einige Zentimeter nach Beendigung der jeweiligen Farbe, kann man beim Vernähen die mitgeführten, gezwirbelten Fäden gleichzeitig an die Socke „annähen“, so dass keine störenden Schlaufen im Socken-Inneren bleiben. Dafür abwechselnd beim Vernähen mal rechts, mal links von dem Strang mitgeführter Fäden einstechen:

Vielfarbige Ringelsocke von innen

Gegen ein buntes Durcheinander in der Socke kann man die Fäden beispielsweise folgendermaßen vernähen: „In Strickrichtung“ rechts vom Strang der mitgeführten Fäden wird jeweils der Restfaden vom Ringel-Anfang vernäht; links davon der, der nach Beendigung der Farbe noch ein Stück weit mitgeführt wurde.
Dabei den Faden immer im Bereich der jeweiligen Farbe vernähen, damit er später nicht zu sehen ist!

Bei (breiten) Ringeln in wenigen (2-3) Farben
Strickt man mit nur wenigen – 2 bis 3 Farben – wird man kaum nach jeder fertiggestellten, farbigen Einheit den Faden trennen und für die nächste wieder mit dem Faden, der zum Knäuel führt, beginnen wollen. Dies führt schlichtweg zu unnötig vielen einzelnen Fäden, die am Ende vernäht werden wollen.
Stattdessen wird die nicht benötigte Farbe einfach ruhen gelassen und der Faden im Socken-Inneren mitgeführt, bis diese Farbe wieder an der Reihe ist.

Damit dieser gerade „stillgelegte“ Faden (also beispielsweise der blaue, während gerade der rote gestrickt wird…) später keine lose Schlaufen im Socken-Inneren bildet (was die Gefahr birgt, dass man beim Anziehen daran hängen bleibt und den Socken dabei unschön aus seiner Form zieht), geht man folgendermaßen vor:

Strickt man beispielsweise Ringel in den Farben Rot und Blau im Wechsel und Blau ist gerade an der Reihe, schlingt man den roten Faden, der gerade „Pause hat“, zu Beginn vierten oder fünften „blauen Runde“ einmal um den blauen Faden, bevor man mit diesem weiterstrickt.
Der rote Faden liegt dadurch später eng und ordentlich am Socken-Inneren an, wobei man darauf achten sollte, die Fäden nur locker miteinander zu verzwirbeln, damit die Ringel an den Übergängen später nicht gestaucht erscheinen:

Dreifarbige Ringelsocke von innen

Werden die Fäden öfter mal vor Beginn einer neuen Runde umeinander geschlungen, entstehen im Socken-Inneren keine später störenden Schlaufen

Keine Angst vor Löchern an den Farbübergängen
Gerade bei vielen Ringeln aus vielen Fäden, die regelmäßig getrennt und wieder hinzugenommen werden, kann das Gestrickte später auf den ersten Blick recht locker wirken.
Der Vorteil an den vielen einzelnen, unterschiedlich farbigen Fäden, die am Ende vernäht werden wollen: Zu lockere Stellen lassen sich spielend beheben. Meist genügt es schon, den Faden beim Vernähen entsprechend stramm zu ziehen, um zu lockere Stellen auszugleichen.
Sollte anschließend immer noch ein Loch zwischen zwei Farben zu sehen sein, kann man die umliegenden Maschen mit einem der zu vernähenden Fäden zusammen ziehen – und das Loch ist ebenfalls passé.

Lust bekommen aufs Sockenstricken? Ideen, Anregungen und Anleitungen gibt es viele im Blog, zum Beispiel hier:

 

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