Ein schöner Blumenstrauß hat nicht nur seinen Preis, er hat oft auch einen noch viel höheren ideellen Wert.
Nicht selten ist er schließlich Präsent oder Mitbringsel zu einem schönen Anlass, an den man sich auch an den folgenden Tagen noch gerne von dem fröhlichen Farbtupfer auf Tisch oder Fensterbank erinnern lässt.
Echte Schönheiten mit hohem Symbolgehalt: Rosen
Auch, wenn sie vielleicht schon eine sehr lange Reise hinter sich gebracht haben und es kein Geheimnis ist, dass Schnittblumen auch bei optimaler Pflege nur Dekoration für kurze Zeit sind: Manchmal beschleicht einen das Gefühl, dass ein Strauß vorzeitig das Ende seiner Lebensdauer erreicht hat und mit noch besserer Versorgung noch länger Freude gemacht hätte.
Viele Tipps und Tricks rund um die Pflege von Schnittblumen sind „Allgemeinwissen”, manche vielleicht weniger bekannt.
Im Folgenden ein paar erprobte Empfehlungen, die der langen Haltbarkeit von schönen Sträußen zuträglich sein können:
Genau hinschauen beim Blumenkauf
Schnell zwischen den Wocheneinkäufen einen Strauß mit in den Einkaufswagen gepackt oder woanders den kurzerhand gegriffen, der farblich am meisten zusagte?
Praktisch immer lohnt sich genaueres Hinschauen: Manche Blüte hat vielleicht bereits zu welken begonnen, bevor sie sich geöffnet hat.
Umgekehrt gibt es Sträuße, die offensichtlich schon längere Zeit blühen und dies daher aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr viel länger tun werden.
Gut ist es immer, wenn sich die Qualität des Wassers beurteilen lässt, in dem die Blumen stehen, und ein Blick auf den Zustand der Stängel geworfen werden kann.
Besonders fix und fertig zum Verschenken verpackte Sträuße ermöglichen dies oft nicht.
(Schnell) Ab in die heimische Vase!
Frisch gekauft und vorsichtig – besonders an eisigen Tagen gut geschützt gegen die Kälte in Papier verpackt – nach Hause transportiert, sollten die Blumen gleich frisch angeschnitten und danach sofort ins Wasser gestellt werden.
Eine Ausnahme jedoch: Nach einem längeren Weg durch die Winterkälte kann es nicht schaden, wenn die Blumen sich erst wieder an die höhere Umgebungstemperatur gewöhnen können, bevor sie – selbst noch kalt – ins warme Wasser gestellt werden.
Wichtige Voraussetzung für lange Blütenpracht: Eine „tipptopp” gespülte und gereinigte Vase.
Nach dem Reinigen mit Spülmittel und anschließendem Klarspülen mit heißem Wasser sorgt eine Gebissreiniger-Tablette auch in Vasen für Sauberkeit, die sich aufgrund ihrer Form schlecht von innen reinigen lassen.
Frische aus der Tüte
Im kleinen Beutel ist es oft gratis mit dabei: Pulver, das für langanhaltende „Blumenfrische” sorgen soll, in dem es einerseits die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt, andererseits das Wachstum schädlicher Bakterien hemmt.
Besser auflösen lässt es sich im Blumenwasser, wenn das Wasser nicht allzu kalt ist.
Überhaupt bekommt es der Langlebigkeit vieler Blumen besser, wenn das Wasser angenehm lauwarm ist.
Ausnahmen bilden allerdings diejenigen, die sich auch bei Wintertemperaturen draußen bereits wohl fühlen: Tulpen, Narzissen und Hyazinthen werden erfahrungsgemäß besser in kaltes Wasser gestellt.
Ob kalt oder warm: Die Blumen kommen erst ins Wasser, wenn das Pulver darin sich vollständig aufgelöst hat.
Beliebt besonders im Frühling und erhältlich in so vielen Farben: Tulpen
Der richtige Standort
Auch, wenn die Blumen schon geschnitten sind, haben sie noch so sie ihre Ansprüche.
Pralle Sonne und hohe Temperaturen führen schneller zu Ermüdungserscheinungen als das Dasein an einem kühlen, schattigen Plätzchen.
Nah an der mit Äpfel gefüllten Obstschale kann man beobachten, was man auch bei neben Äpfeln gelagertem Obst und Gemüse feststellen kann: Die entweichenden Reifegase beschleunigen das Welk-Werden frischer Schnittblumen. Auch trockene Luft in Heizungsnähe setzt den zarten Blütenblättern zu, ebenso Durchzug.
Regelmäßig frisch anschneiden
Wie geschnitten wird, hängt dabei von der Beschaffenheit der Blumen ab.
Je härter, holziger der Stiel ist – klassisches Beispiel: die Rose -, desto größer muss die mit einem sehr scharfen und natürlich blitzsauberen Messer geschaffene Fläche sein, über die die Blume Wasser aufnehmen kann.
Leicht erreicht man dies, in dem man harte Stängel immer schräg anschneidet.
Ein täglicher Anschnitt ist nicht vonnöten, alle zwei bis drei Tage hingegen sind ein gutes Maß.
Bei den unten erwähnten Schleim absondernden Pflanzen sollte hingegen auf einen neuen Anschnitt verzichtet werden und auch bei Tulpen ist der (gerade) Neu-Anschnitt nicht allzu oft erforderlich, beziehungsweise sollte nach Bedarf – leicht mit bloße Auge am Zustand der Stängel-Enden erkennbar – erfolgen.
Wenn erforderlich, werden dabei auch gleich Blätter entfernt, die sich sonst unterhalb der Wasseroberfläche befinden würden.
Sie beginnen im Wasser zu faulen und können dadurch die Wasserqualität beeinträchtigen und die darin stehende Blume schädigen
Rosen vertragen es heiß
Rosen vertragen heißes Wasser und können dadurch zu neuer Frische gelangen, wenn sie bereits die Köpfe hängen ließen:
Bevor sie wieder zurück ins Wasser mit Zimmertemperatur kommen, werden sie mit den Stiel-Enden für einige Minuten in heißes Wasser gestellt.
Alternativ kann man die ganzen Rosen aus der Vasen nehmen und sie über Nacht in eine mit kaltem Wasser gefüllte Schüssel oder Wanne legen.
Auch frisch geschnittenen Sonnenblumen bekommt es übrigens gut, wenn ihre Enden einige Zeit in heißes Wasser gestellt werden, bevor die Blumen wie gewohnt in die Vase kommen.
Viel oder wenig Wasser?
Tulpen und Gerbera kommen mit wenig Wasser in der Vase bestens zurecht. Es genügt, wenn die Stiel-Enden wenige Zentimeter hoch im Wasser stehen.
Besonders bei Tulpen soll sich so gleichzeitig dem übermäßigen Wachstum in der Vase entgegen wirken lassen.
Ein anderer Trick: Unterhalb des Tulpen-Blütenkopfs den Stängel vorsichtig mit einer Nadel durchbohren und das Wasser von Tulpen nicht wechseln, sondern – so lange es sauber erscheint – nur Verbrauchtes auffüllen.
Rosen freuen sich dagegen über eine mit viel Wasser gefüllte Vase – sofern die Blätter nicht mit im Wasser stehen.
Vorsicht: Schleimig
Manche Blumen wie die typischen Frühlingsboten Narzisse und Hyazinthe geben nach dem Anschneiden Schleim ins Wasser ab, der anderen Blumen schaden kann, die mit in derselben Vase stehen.
Nach dem Anschneiden werden die Schnittstellen der schleimenden Pflanzen zunächst in heißes Wasser getaucht, anschließend kommen sie für einige Zeit (mehrere Stunden) in ein separates Gefäß mit Wasser, bevor sie zusammen mit anderen in eine Vase “dürfen”.
Einen Versucht wert?
Hier noch einige Tipps aus dem Bereich der „Hausmittelchen”, die man oft liest und hört und die es daher Wert sind, einmal ausprobiert zu werden:
Ins Blumenwasser gegebene Kupfermünzen sollen der Entwicklung von Bakterien entgegen wirken, der gleiche Effekt soll sich mit einem Spritzer Zitronensaft erzielen lassen.
Eine ASS-haltige Schmerztablette im Wasser aufzulösen, ist einer der Klassiker, die man in diesem Zusammenhang immer wieder liest und hört.
Ein guter Nährstofflieferant für Schnittblumen ist außerdem eine kleine Prise Zucker, die mit ins Wasser gegeben wird. Da ein hoher Zuckergehalt jedoch das Wachstum von Pilzen und Bakterien fördern kann, gilt hier jedoch: „Weniger ist mehr!”.
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