Lange Fahrten an den Ferienort oder in einen Kurzurlaub am Wochenende können Nerven aufreibend sein, für Eltern und Kinder gleichermaßen. Kleine Kinder verschlafen mit ein wenig Glück den Großteil der Fahrt gemütlich in ihrem Kindersitz. Vor allem Größere im späten Kindergarten- und frühen Schulalter sich jedoch oft von Langeweile geplagt. Brettspiele sind in den wenigsten Autos problemlos möglich, beim Lesen kommt bei vielen Kindern schnell Übelkeit auf.
Für Kinder diesen Alters lassen sich jedoch unterwegs einige Spiele anbieten, für die man nichts weiter braucht als etwas Phantasie.
„Ich packe meinen Koffer…”
Dieses Spiel gehört zu den Klassikern, die vermutlich jeder kennt, die aber nie langweilig werden.
Der erste Spieler beginnt mit den Satz „Ich packe meinen Koffer und nehme mit: meine Zahnbürste!”. Der zweite wiederholt diesen Satz und legt noch etwas hinzu „… und nehme mit: meine Zahnbürste und einen Blumentopf.”
Je voller der „gepackte Koffer” wird, desto schwieriger wird es. Und spätestens, wenn der erste – meist Mama oder Papa – so richtig ins Straucheln kommen, ist Gelächter gerantiert. Natürlich wird das Spiel umso lustiger, je origineller die „eingepackten” Gegenstände sind. Und falls der Platz im Auto es erlaubt, dürfen die „hineingelegten” Stücke sogar mit einer entsprechenden Geste untermalt werden. Kurzum: Ein wunderbares Spiel, bei dem Erwachsene nicht unbedingt im Vorteil sind.
„Ich sehe was, was du nicht siehst …”
Dieses Spiel ist ebenfalls seit Generationen beliebt. Und natürlich kann es viel Spaß machen. Zumindest dann, wenn das gesichtete Objekt so gewählt ist, dass auch alle Mitreisenden es sehen können. Und es stattdessen nicht zu schnell hinter der nächsten Straßenbiegung verschwindet.
Besonders kleinere Spieler brauchen etwas Übung, um auf gleicher Augenhöhe mit größeren Geschwistern und Eltern mithalten zu können. Oft sieht man ihrer Blickrichtung und ihrem plötzlich erhellten Gesichtsausdruck an, was sie gerade gesehen haben und erraten lassen wollen. Eltern sehen wohl in der Regel darüber hinweg und beginnen eifrig zu raten. Für ältere Geschwister kann es dadurch aber schnell langweilig werden.
„Ein Tier mit …”
Auch Kinder, die noch nicht lesen können, sind meist schon in der Lage, den Anfangsbuchstaben eines Wortes heraus zu hören.
Für Ratespiele, bei denen ein Begriff erraten werden soll, lassen sich viele Varianten finden, z.B. :
- Möglichkeit 1: Ein Spieler sagt „Ich denke an ein Tier“ und gibt den Anfangsbuchstaben vor.
Die anderen Mitspieler dürfen nun erraten, um welches Tier es sich handelt. Wer den richtigen Tipp angibt, ist als nächster an der Reihe und darf beispielsweise „einen Jungennamen mit J“, „ein Kleidungsstück mit P“ oder „eine Blume mit V“ zum Erraten in die Runde werfen.
- Möglichkeit 2: Ein Mitspieler denkt an ein Tier oder einen Gegenstand.
Die anderen müssen durch Fragen, auf die nur „Ja“ oder „Nein“ als Antwort möglich sind, das Gesuchte finden. Auch hier gilt: Wer als erster richtig tippt, darf den nächsten Begriff erraten lassen.
- Möglichkeit 3: Ein Spieler gibt vor, was gesucht wird, beispielsweise eine Stadt.
Dann sagt er laut „A“ und anschließend unhörbar für die anderen das Alphabet auf, bis ein anderer Mitspieler „Stopp!“ ruft. Ist der erste Spieler vielleicht bis zum Buchstaben „G“ gekommen? Dann darf derjenige die nächste Kategorie vorgeben, der als Erster eine Stadt mit „G“ nennen konnte.
Wo kommt dieses Auto her?
Je weiter man vom eigenen Wohnort entfernt ist, desto mehr unbekannte Autokennzeichen kann man auf den Straßen entdecken. Wer weiß, welches Kennzeichen zu welcher Stadt gehört?
Eine aktuelle Liste (Stand: 27.04.2018) der KFZ-Kennzeichen für Deutschland (pdf-Datei) gibt es online beim Kraftfahrt-Bundesamt und findet sich auch in vielen Straßenatlanten. Beim Nachschauen in der Straßenkarte kann man gleichzeitig heraus finden, in welchem Teil Deutschlands die besagte Stadt oder Region liegt. Wer kreativ ist, bildet Wörter oder Sätze aus den Buchstaben der Kennzeichen. So wird “OF-RG …” zu „Oskar feiert runden Geburtstag”. Der schnellste gewinnt, oder aber der lustigste Satz!
Teekesselchen
Selber ein „Teekesselchen” (ein Wort mit zwei unterschiedlichen Bedeutungen) vorzugeben, damit sind kleinere Kinder sicherlich noch überfordert. Erraten können sie aber garantiert schon einige der einfacheren Art:
„Auf meinem Teekesselchen leben wir” – „Mein Teekesselchen kommt in den Blumentopf” (Erde) oder
„Aus meinem Teekesselchen läuft Wasser” – „Mein Teekesselchen kräht auf dem Bauernhof” (Hahn) oder
„Mein Teekesselchen ist ein Sternzeichen” – „Mein Teekesselchen ist eine Großkatze” (Löwe)
Wer es errät, darf das nächste Teekesselchen vorgeben.
Bildquelle: © bigstock.com/ Nadezhda1906
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