Auch wenn es Spaß macht und kurzweilig die Zeit vertreibt: Sollte man wirklich regelmäßig in Hochglanzmagazinen blättern? Sich idyllische Familienserien im Fernsehen anschauen? Während der Werbepausen vorm Fernseher ausharren? Mitunter denkt man danach doch: Hätte man es besser mal gelassen! Denn so schön die perfekt gemachten Bilder auch sind, die man dort zu sehen bekommt. Als „Durchschnittsmensch“ kann man in Anbetracht derer doch glatt an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln beginnen!
Warum sehen andere Eltern mit Kleinkind auf dem Arm stets wie aus dem Ei gepellt aus? Und ihr Nachwuchs natürlich ebenso? Warum lächeln diese so unverschämt entspannt in die Welt? Wo man selbst doch oft nur mit gerauften Haaren und dunklen Ringen durch den Familienalltag kommt? Und wie schaffen es so augenscheinlich perfekte Menschen zudem, ihre Umgebung anscheinend mit ihrer Tadellosigkeit anzustecken? In Wohnungen wie frisch aus dem Einrichtungshaus zu leben? Stets blitzsaubere Autos zu fahren? Keine Fingerpatschen an Glasscheiben und keine Schokoflecken auf schneeweißen Sofas zu haben?
Die Antwort ist natürlich in diesem Fall einfach: Entweder handelt es sich um Prominente. Und diese müssen sicherlich nicht alleine all die praktischen Dinge des Alltags wuppen. Oder wir sehen eben Fernsehserien, Filme oder die strahlend schöne Werbewelt. Und damit nicht, was mit dem „echten“ Leben viel zu tun hat.
Doch es muss als „normalsterblicher“ Familienmensch mit Kindern doch ebenso möglich sein, entspannt, ordentlich, gut organisiert zu leben! Neben der Arbeit Haus und Garten in Schuss zu halten! Und dabei weder in permanenten Stress zu geraten noch auf gemeinsame Zeit mit den Kindern verzichten zu müssen.
Wie dies womöglich gelingen kann? Das haben wir mit dem Titel „Nobody is perfect“ unserer kleinen Artikelserie dieser Woche bereits angedeutet. Denn es wird praktisch nie gelingen, Zeit, Geld und/oder Arbeit zu sparen, ohne anderswo Abstriche zu machen. Was hingegen äußerst effektiv sein kann? Auch mal den berühmten „Mut zur Lücke“ zu demonstrieren! Die eigene Perfektion in manch einer Hinsicht herunterzufahren – um dafür an anderer Stelle zu „glänzen“!
Klingt kompliziert? Ist es gar nicht, wie die ersten 7 unserer insgesamt 22 Tipps zum Thema „Leichter durch den Familienalltag“ beweisen. Allen Empfehlungen gemein ist dabei: Sie mögen bedeuten, sich hier und da in Sachen Perfektion zur Gelassenheit zu zwingen. Doch im Gegenzug dürfte sich dafür eine Ersparnis an Zeit, Arbeit und/oder Geld ganz von alleine einstellen! Plus: ein Mehr an Zufriedenheit! Los geht‘s!
1. Verkleinern Sie den Bügelberg!
Bügeln kann tatsächlich eine entspannende und erfüllende Tätigkeit sein. Zu sehen, wie sich ein Berg knuddeliger Shirts und Bettwäsche in sauber gefaltete Stapel verwandelt, kann Glücksgefühle auslösen. Allerdings wohl nur bei demjenigen, der Freude am Bügeln hat und dies nicht unter immer wieder anstrengenden Sisyphosarbeiten verbucht.
Wenn Sie bisher aus Gewohnheit praktisch alles bügeln, stellen Sie diese Routine doch mal auf den Prüfstand. Schläft es sich in gebügelter Bettwäsche wirklich besser als in ungebügelter? Müssen jetzt im Herbst T-Shirts gebügelt werden, die unterm Pullover ohnehin niemand sieht? Wie ist es mit Schlafanzügen, Geschirrtüchern, Gästehandtüchern?
Haben Sie regelmäßig viele Hemden und/oder Blusen zu bügeln? Dann schauen Sie doch mal, wie teuer es Sie zu stehen käme, dies einer Wäscherei zu überlassen.
2. Verzichten Sie (zeitweise) auf Zimmerpflanzen!
Keine Frage: Pflanzen bringen Farbe in die Wohnung, sind dekorativ und sollen mitunter gar die Raumluft verbessern. Aber ganz ehrlich: Wenn die Zeit ohnehin knapp ist, sollte man diese lieber den Kindern widmen als der Kalla. Denn Gießen, Abstauben, Düngen, Zurechtschneiden und das Wegsaugen herausgefallener Erde um Töpfe herum kostet unterm Strich eben Zeit.
Natürlich sollte man Pflanzen jedoch nicht einfach wegwerfen! Aber wie wäre es denn mit Verschenken? Oder es findet sich eine Oma, die die Pflanzen auf Dauer in liebevolle Pflege nimmt?
3. Gestalten Sie den Garten pflegeleicht!
Auch wenn Gartenarbeit jetzt im Herbst und bald im kommenden Winter kein so großes Thema ist. Dabei kann man sich das Leben sehr vereinfachen und unterm Strich viel Zeit sparen. Wie? Das verraten HIER unsere Tipps aus diesem Frühjahr.
4. Steigen Sie nie mit leeren Händen Treppen!
Wer im klassischen Reihenhaus wohnt oder anderweitig über mehrere Etagen residiert, kennt es. Unzählige Male läuft man am Tag treppauf, treppab. Die Wäsche muss schmutzig in den Keller und sauber wieder zurück. Vorräte kommen nach dem Einkaufen in den Keller und vor dem Kochen wieder nach oben. Schulsachen bleiben nach den Hausaufgaben unten in der Küche liegen. Und müssen anschließend den Weg in die Kinderzimmer der Obergeschosse finden. Und dabei läuft man unterm Strich sicherlich viel häufiger als nötig.
Fassen Sie einfach den Vorsatz, möglichst immer etwas mitzunehmen, wenn sie eine Treppe rauf oder runter steigen. Wie das gelingt ohne Chaos im Flur? Platzieren Sie einen Stoffbeutel, einen Korb oder ähnliches am Anfang und Ende jeder Treppe. Was nicht dringend nach oben oder unten muss, kommt dort hinein.
So muss man nicht für jedes Teil einzeln laufen. Dennoch geht nichts verloren oder wird beim Hoch- oder Runtergehen vergessen. Und: Kein Mitbewohner kann sich drücken, ebenfalls das eine oder andere mitzunehmen, wenn Dinge so offensichtlich aufs Mitgenommenwerden warten!
5. Nutzen Sie die Zeit, die Sie sich nicht frei einteilen können, effektiv!
Der größte Zeiträuber ist vermutlich: Nichts tun. Warten (müssen) und untätig sein. Aber: Irgendetwas, das man ohnehin zu Hause tun müsste oder würde, kann man bestimmt auch unterwegs erledigen. Dann, wenn man beispielsweise zum Sitzen im Bus oder Wartezimmer „verdammt“ ist.
Nehmen Sie sich gezielt etwas zu lesen mit, anstatt vorm Arzttermin wahllos in irgendeiner Zeitschrift zu blättern. Steigen Sie von Buch auf Hörbuch um und lauschen Sie Ihrem Lieblingsautor im Bus, in der Bahn, beim Autofahren. Nehmen Sie sich Arbeit mit, organisieren Sie Termine, führen Sie Telefonate, shoppen Sie online, wenn Sie warten müssen, während Ihr Kind seinem Hobby nachgeht. Sicherlich lässt sich so nicht alles so effektiv und gut wie zu Hause erledigen. Aber dank guter Planung manches vielleicht eben doch.
6. Versuchen Sie sich am Kinderhaarschnitt!
Nicht jeder mag sich das zutrauen, aber auf einen Versuch kann man es ja mal ankommen lassen. Am besten während der Öffnungszeiten vom Frisör, sollte doch ein „Notfall“ eintreten… .
Mit gutem Equipment ist das Schneiden von Spitzen beispielsweise kein Problem. Bei Jungs übernimmt der Langhaarschneider das gleichmäßige Kürzen einzelner Haarpartien. Unzählige Tutorials im Internet verraten heutzutage, wie man Haare in die gewünschte Form bekommt. Mit ein wenig Übung und Spaß an der Sache traut man sich mit der Zeit gar immer mehr zu. Und spart dabei auf Dauer auch eine Menge Geld und Zeit. Sofern denn die Kinder denn mit den diesbezüglichen Fähigkeiten von Mama oder Papa zufrieden sind… .
7. Horten Sie ein sinnvolles Sortiment an Schulsachen!
Nichts ist lästiger, als für ein Päckchen Tintenpatronen, eine Tube Deckweiß, einen Schnellhefter aus dem Haus zu müssen. Dazu kommt: Muss man dafür ins Fachgeschäft, sind die Preise dort in aller Regel höher, als wenn man in schöner Regelmäßigkeit bei Discounter-Angeboten zuschlägt.
Natürlich sollte der dortige „Schnäppchen-Alarm“ nicht bedeuten, Dinge auf Verdacht zu kaufen, die man womöglich danach niemals braucht. Oder Berge an Schulmaterialien zu horten, mit denen man eine ganze Schulklasse ausstatten könnte. Aber ein kleiner, sinnvoller Vorrat hat durchaus seine Berechtigung.
Wir haben HIER mal zusammengefasst, was man erfahrungsgemäß mit Schulkindern im Haus haben sollte.
Was ebenfalls unbedingt in die heimische „Büro-Ecke“ gehört? Briefmarken! So ist man unabhängig von Öffnungszeiten der Post. Und man muss nur den Weg bis zum nächsten Briefkasten zurücklegen, wenn spontan ein Brief zu versenden ist.
Weiter mit den nächsten 7 Tipps geht es übermorgen an gewohnter Stelle!
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