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Ordnung im Kleiderschrank Teil 2: Wie verhindert man, dass sich künftig wieder Fehlkäufe zwischen Lieblingsstücke mogeln?

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Hat man den Kleiderschrank mal gründlich „ausgemistet“, von nicht mehr getragenen Stücken befreit? Dann macht sich aufgrund des ungewohnten Anblicks leerer Kleiderbügel womöglich Unbehagen breit. Und vermutlich tatsächlich nur wegen der irritierenden Leere. Denn dass man wirklich „nichts“ mehr oder nicht genug zum Anziehen hat, ist doch eher unwahrscheinlich.

Vielmehr war vorher die Anzahl der (fast) niemals getragenen Kleidungsstücke sicherlich groß. Jeder hat(te) schließlich sicherlich mehr als ein Teil im Schrank, das sich als klassischer Fehlkauf erwies oder ungeliebtes Geschenk war. Das seit Jahren dort vergessen, eingestaubt und ungetragen schlummert(e).

Sich von diesen hin und wieder kompromisslos zu trennen, ist gut und gut tut. Besser als diese Trennung immer wieder aufzuschieben. Getrost der Devise „Das könnte ja mal wieder in Mode kommen! Und hier pass‘ ich schon irgendwann mal wieder rein“. Oder aber: „Irgendwann kommt schon das richtige Teil, um dieses zu kombinieren. Und über jenes freut sich in einigen Jahren vielleicht die Tochter.“

Das mögen wohlgemeinte Hoffnungen sein. Doch üblicherweise werden sich von diesen die wenigsten bis hin zu gar keinen erfüllen. Also weg damit! Und schon ist der Kleiderschrank sicherlich deutlich leerer und idealerweise nur noch voller Lieblingsstücke! Und dazwischen? Bleibt viel Luft für Inspiration und das eine oder andere neue Stück.

Doch wie schafft man es, den eigenen Schrank künftig frei von Fehlkäufen zu halten?

Nie verkehrt: Eine Bestandsaufnahme

Wer das Gefühl hat, zu wenig zu besitzen, fühlt sich womöglich unter Druck, dies zu ändern. Doch bei unüberlegten Spontankäufen ist man erfahrungsgemäß besonders anfällig dafür, sich die berühmten Fehlkäufe ins Haus zu holen.

Zählen Sie doch mal durch, wie viele Stücke da nun tatsächlich im Schrank hängen und liegen. Rechnen Sie in Gedanken jene dazu, die vielleicht gerade im Wäschekorb, im Trockner oder auf der Leine „schlummern“. Und noch einige, die beim nächsten Shoppingbummel guten Gewissens dazu kommen dürfen. Wie viele sind es? 40? 60? 80? Vermutlich sind es mehr. Und somit ist man weit entfernt von „nichts zum Anziehen“!

Besser als auf Quantität setzt man auf doch sowieso auf Qualität. Hängen Ihre Lieblingsstücke alle höchst anschaulich auf einheitlichen, hübschen Bügeln? Wenn nicht, hätten sie es doch verdient! Und daher ist jetzt der beste Zeitpunkt, sich solche in entsprechender Anzahl zuzulegen. Nicht mehr, denn das verlockt nur, diese zu füllen.

Hat auf jedem Bügel ein Lieblingsstück seinen Platz gefunden? Dann heißt es, konsequent zu bleiben. Sprich: Für jedes neu gekaufte Teil muss künftig eines seinen Bügel-Platz räumen. Oder das anvisierte Stück muss eben im Laden bleiben.

So überlegt man beim Kauf viel intensiver, ob man dieses und jenes wirklich braucht. Ob man die alte, geliebte Strickjacke wirklich schon durch eine neue ersetzen will und muss. Und kann so konsequenterweise Geld sparen.

Wobei: In allerhöchster „Not“ muss ein ganz kleines bisschen Schummeln natürlich erlaubt sein. Und über das Shirt auf dem Bügel kommt eben iterimsmäßig ein Blazer, damit ein Bügel frei wird … .

Stets die Übersicht behalten, auch wenn das Platzangebot gering ist

Mehr Platz schafft man auch, in dem man die Garderobe nach Sommer und Winter aufteilt. Und aktuell nicht Gebrauchtes zwischenzeitlich anderweitig lagert, zum Beispiel in Kisten auf dem Dachboden.

Die Vorteile? Man freut sich im frühen Herbst und Frühling, wenn das eine oder andere wieder zum Vorschein kommt. Mehr als wenn es das ganze Jahr über präsent ist. Und: Kartons auszupacken liebt schließlich jeder! Denn auch wenn man seine Garderobe eigentlich gut zu kennen glaubt. Manches fällt einem dabei sicherlich wieder in die Hände, das aus der Erinnerung gerutscht war. Vielleicht weil man es in einem sehr milden Winter kaum getragen hat. Oder weil man es erst zu Saisonende im Sale erstanden hat und es noch gar nicht wirklich zum Einsatz kam.

Übersicht ist jedenfalls wichtig, denn so nimmt man jedes Teil bewusster wahr. Das inspiriert, neue Kombinationsmöglichkeiten zu finden. Und andererseits kann man Teile häufiger bewusst infrage stellen, wenn diese eben so gar nicht inspirierend wirken.

Um die Übersicht zu behalten, hilft überdies auch folgender „Trick“.

So „vergisst“ man kein Stück im Kleiderschrank

Beim großen Sichten und Sortieren des Kleiderschranks wunderte man sich womöglich. Wie kann es sein, dass da „unsichtbar“ jahrelang etwas hing, das man nie wirklich wahrnahm? Vermutlich hing es irgendwo verdeckt am Rand.

Doch dem kann man entgegenwirken. Indem man konsequent immer frisch gewaschene Wäsche ganz rechts in den Kleiderschrank hängt. Und morgens zuerst auf der anderen Seite, also ganz links, schaut, was man anziehen möchte.

Stauen sich dort Teile, die man immer wieder in die Hand nimmt und doch wieder zurück hängt? Und der Blick wandert suchend jeden Morgen weiter nach rechts, wo man schließlich fündig wird? Dann ist es eine Überlegung wert, ob die stets verschmähten Stücke dort überhaupt noch hängen sollten.

Ist man sich unsicher, ob diese schon weichen dürfen? Dann versieht man selten getragene Stücke auf Bügeln einfach mit dem Datum, wann sie letztmalig im Einsatz waren. Ist dies länger als ein Jahr her? Dann würde man Jeans oder Shirt auch sicher nicht vermissen, wenn sie gar nicht mehr dort hingen.

Zu guter Letzt: Fehlkäufe vermeidet man, indem man nichts kauft, …

… das einem unsagbar gut gefällt, aber de facto nicht steht

Daher: Nie etwas kaufen, ohne es anzuprobieren. Und besser in der Stadt shoppen als im Internet. Denn wie oft scheut man bei „So lala-Stücken“, diese wieder einzupacken und zurück zu senden?

… das schwierig zu kombinieren ist

Wenn man sich morgens bereits so viele Gedanken ums Outfit machen muss, vergeht einem vermutlich die Lust aufs Experimentieren. Und man greift doch wieder zu Altbewährtem.

… auf das man schon öfter reingefallen ist

Röcke beispielsweise sehen perfekt gestylt toll aus. Vor allem an anderen. Im Alltag empfindet man sie jedoch oft als unpraktisch, schwierig zu kombinieren? Dann wird auch der nächste Rock vermutlich wieder nur im Schrank hängen.

… das ein fauler Kompromiss ist

Man sucht ein ganz bestimmtes Stück? Einen mittelgrünen Pullover aus Merino-Wolle mit V-Ausschnitt vielleicht? Dann sollte man lieber warten und sparen, bis man genau diesen findet. Und ihn dann mit gutem Gewissen ruhig etwas teurer kaufen. Das ist allemal besser als vorher drei günstige Pullover zu kaufen, die den Vorstellungen nur ansatzweise nahe kommen. Aber eben doch nie die Erfüllung bedeuten.

Ein anderer Fall: Die im Prospekt angepriesene Bluse ist vor Ort in der eigenen Größe ausverkauft? Aber die Nummer kleiner ist noch da? Sitzt auch ganz „okay“, dehnt sich vielleicht noch? Besser im Laden lassen! Denn sie wird immer das Image „2. Wahl“ haben.

… in das andere einen herein quatschen müssen

Egal ob die Verkäuferin oder die beste Freundin. Fühlt man sich von Anfang an nicht rundum wohl, ist es nicht das Richtige.

… das genau einmal zum Einsatz kommen wird

Selbst ein langes Ballkleid kann man hingegen tatsächlich öfter tragen. Wenn es so geschnitten ist, dass man es später zum Cocktailkleid kürzen lassen kann.

… nur weil es so unsagbar günstig ist

Für zehn, zwanzig, dreißig Euro mehr würden Sie ein Teil im Laden lassen? Dann gehört es vermutlich auch nicht zu den wahren Glücklichmachern. Und sollte auch als Wahnsinnsschnäppchen im Laden bleiben!

Bildquelle: © bigstock.com/ BeSilvestre

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