Streithähne, Hitzköpfe, kleine Rüpel.
Im Zusammenhang mit dem Wort „Spielplatz“ hat wohl jeder eine Vorstellung, welche Verhaltensweisen zu solchen Bezeichnungen für Kinder führen.
Manch eines sucht anscheinend immer die Auseinandersetzung mit anderen?
Ein anderes versucht es gar nicht erst mit Worten, sondern lässt gleich schubsende Hände sprechen? Und jenes nimmt es erfahrungsgemäß nicht so genau mit „Deins“ und „Meins“?
Das mag dramatisch klingen. Und dabei ist ganz normal, dass Kinder streiten. Es ist selbstverständlich und menschlich, dass bei einem schneller die Emotionen hochkochen als bei einem anderen. Und ebenso, dass Kinder untereinander durchaus mal einen wenig zimperlichen Umgang pflegen.
Was dann für Mamas und Papas zu tun ist, wann Eltern eingreifen sollten?
Das war vorgestern unser Thema.
Beim Schreiben dieses Beitrags stellten sich Fragen wie:
Gibt es eigentlich weitere ungeschriebene „Spielplatz-Gesetze“?
Und wenn ja: Welche?
Ein paar kamen bei diesen Überlegungen durchaus in den Sinn.
Für kleine Kinder, für größere Kinder – und auch für Eltern!
Natürlich steht es jedem frei, über Sinn und Unsinn der folgenden „Regeln“ im Einzelnen zu urteilen! Es wäre ja auch noch schöner, wenn es selbst für den Spielplatzbesuch schon solch festgeschriebener bedürfen würde!
Aber vielleicht kommen sie dem einen oder anderen als Denkanstöße nicht ungelegen?
Wir freuen uns jedenfalls – wie immer – über Kommentare!
Kinder jeden Alters fahren gut damit,
- nicht anzugeben
„Ich bin der Schnellste!“, „Ich bin der Stärkste!“, „Ich habe das teuerste Fahrrad!“.
Ganz ehrlich: Kleine Angeber nerven!
Natürlich kann man als Eltern warten, bis jemand anderem dem eigenen Nachwuchs diese unschöne Wahrheit schonungslos ins Gesicht sagt.
Fair ist es aber, dies in einer ruhigen Minute selbst zu tun.
Kinder meinen es in aller Regeln nicht böse, wenn sie prahlen. Es ist ihnen häufig (noch) gar nicht bewusst, wie sehr sie anderen damit auf die Nerven gehen können. - nichts mit zum Spielplatz zu nehmen, das unweigerlich Neid erweckt
Natürlich gehört es zu den süßen Seiten des Sommers, ein Eis zu naschen! Aber muss das schokoladige XL-Hörnchen unbedingt auf dem Spielplatz genossen werden? Vor den Augen anderer Kinder, die grün vor Neid werden? - zu Hause zu lassen, was Schaden nehmen kann
Strandet das nagelneue, ferngesteuerte Auto im Sandkasten, ist der Spaß mitunter schnell vorbei. Ärgerlich, wenn der kleine Eigentümer es selbst dorthin manövrierte. Richtig unangenehm, wenn einem anderen Kind dies passierte.
Teures, Kostbares, Empfindliches, das kaputt, schnell verloren gehen oder gar geklaut werden kann, ist auf dem Spielplatz denkbar schlecht aufgehoben.
Eltern sollten beherzigen, dass man
- keine fremden Kinder belehrt
Das ist Aufgabe deren Eltern. Wenn diese nicht einschreiten, ihrem Kind stattdessen gefühlt alles durchgehen lassen, ist das wenig erfreulich. Aber: Es ist zu akzeptieren. - das eigene Kind niemals bloßstellt
Eine Standpauke ist angemessen, weil der Nachwuchs in puncto gutem Verhalten ordentlich daneben gegriffen hat? Dann halten Sie ihm diese bitte unter vier Augen! Nicht vor der versammelten Runde und nicht in einer Lautstärke, die zwei Straßen weiter noch jedes Wort verstehen lässt. - Kindern Freiräume geben sollte, sich auszuprobieren
Kinder sind kleine Forscher, Entdecker, Abenteurer! Sie wollen klettern, sie wollen hoch hinaus, sie wollen an ihre Grenzen. Unterstützen Sie Ihr Kind dabei, geben Sie Hilfestellung, mahnen Sie es in Maßen zur Vorsicht! Aber packen Sie es nicht in Watte.
Für Kinder, die schon alleine auf den Spielplatz gehen*), sollte selbstverständlich sein, dass
- nichts kaputt gemacht wird
Auch aus Sicht von Kindern „harmlose Kleinigkeiten“ sind nicht immer in Ordnung! Weder werden Äste von Gebüschen abgebrochen, noch Initialen und Grußbotschaften geritzt oder geschrieben auf Spielgeräten hinterlassen. - nicht die neuesten Sachen und die besten Schuhe für den Spielplatz angezogen werden!
Rostflecken von Schaukelseilen, die sich nicht mehr entfernen lassen, gleich beim ersten Tragen auf dem neuen Shirt?
Abgeriebene Stellen nach leidenschaftlichem Bolzen auf den nagelneuen Schuhe?
Das ist einfach ärgerlich und muss doch wirklich nicht sein! - nicht das Recht des Stärkeren gilt. Oder wahlweise das des Älteren oder das der größeren Gruppe
„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“ – das gilt damals wie heute.
Und wenn Kleinere tatsächlich „ewig“ die Schaukel nutzen oder die Wippe in Beschlag nehmen? Dann kann man höflich fragen, aber darf niemanden vertreiben! - der Spielplatz sauber und sicher verlassen wird
Nichts spricht gegen einen Snack auf dem Spielplatz. Wohl aber dagegen, Papierchen, Eisstiele oder Getränkedosen in der Landschaft liegen zu lassen.
Auf jedem Spielplatz dürfte ein Mülleimer zu finden sein!
Ein solcher ist tatsächlich nicht vorhanden oder quillt bereits über? Dann wird Abfall eben wieder mit nach Hause genommen oder in den nächsten Abfalleimer entsorgt.Ältere Kinder sollten zudem schon ein Verständnis dafür entwickelt haben, was Kleineren gefährlich werden könnte. Sehr tiefe Löcher im Sandkasten beispielsweise sind vermeidbare Stolperfallen – und sollten nach dem Spielen kurzerhand wieder zugeschaufelt werden.
*) … und dabei manchmal beinahe schneller verschwunden sind, nachdem Freunde geklingelt haben, als man gucken kann…
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