Es gibt Gewohnheiten, Sitten und Bräuche, die gehören für einen persönlich einfach in den Advent. Oder sie gehörten zumindest einst dazu. Man pflegte sie stets gerne und liebevoll – und gab sie dennoch irgendwann auf. Vielleicht weil die Zeit dafür in der hektischen Adventszeit schlichtweg mit Kindern und Familie zu rar wurde? Weil sie unterm Strich plötzlich mehr Stress als Freude bedeuteten? Oder weil man das Gefühl hatte, dass der Aufwand sich nicht lohnte, ihn niemand angemessen würdigte? Und man die Zeit künftig sinnvoller verwenden wollte?
Vielleicht erkennt sich darin der eine oder andere wieder, wenn er das Wort „Weihnachtskarten“ hört oder liest. Eine wunderbare Sache, wenn man diese im eigenen Briefkasten findet. Ein großer, gar zu großer Aufwand, wenn man selbst Grüße zum Fest verschickt. Trotz all der Freude, die man womöglich beim Schreiben und Verschicken empfindet.
Dabei gab und gibt es so viele gute Gründe, an Weihnachtskarten festzuhalten. In einer anscheinend immer schnelllebiger werdenden Zeit, in der man gerne alles husch, husch erledigt. Und das am liebsten digital mit wenigen Klicks auf dem Smartphone ohne viel Mühe und extra Kosten.
Wir dachten, 10 gute Gründe für die gute alte handgeschriebene, mit der Post verschickte Weihnachtskarte müssten sich doch finden lassen! Und haben sie tatsächlich gefunden. Wer noch mehr hat, darf sie natürlich sehr gerne mittels der Kommentarfunktion ergänzen!
1. Weihnachtskarten können gemeinsamen Bastelspaß bescheren!
Weihnachtskarten muss man nicht (teuer) kaufen. Aus günstigem Bastelmaterial und mit etwas Kreativität und Geschick kann man tolle Karten auch selbst gestalten. Und das am liebsten bei einem gemütlichen Familien-Bastelnachmittag im Schein von Adventskerzen und mit heißem Kakao. Da können schon die Kleinsten mitmachen!
2. Weihnachtskarten können eine feste, wunderbare Familientradition sein oder werden!
Gemeinsam basteln, gemeinsam schreiben, vorher zu diesem Anlass ein Familienfoto machen. Und schließlich zusammen – bei einem romantischen Spaziergang durch den Schnee gar – die Karten zur Post bringen. Solche Aktivitäten können später zu den schönsten Erinnerungen an die Adventszeit als Familie gehören. Und diese wiederum können noch Jahrzehnte später ein warmes Gefühl der Glücksseligkeit im Bauch bescheren.
3. Weihnachtskarten bieten Freunden und Verwandten regelmäßig Einblick ins Familienleben
Jeder hat doch bestimmt Freunde und Verwandte, die man seltener sieht, als man es sich wünschen würde. Die Gründe dafür? Häufig zu wenig Zeit oder zu große Entfernungen, die einen trennen.
Zwar ist es heute kein großer Aufwand mehr, sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Statusmeldungen in der Messenger-App beispielsweise bieten die ideale Plattform, andere unkompliziert an Urlaubsschnappschüssen teilhaben zu lassen.
Ein gelungenes Familienbild und einige persönliche, handgeschriebene Zeilen auf einer Weihnachtskarte zeugen jedoch von deutlich mehr Wertschätzung. Und bleiben sicherlich länger positiv im Gedächtnis des Empfängers.
4. Weihnachtskarten können schöne Perspektiven für das neue Jahr schenken
Der Advent ist einfach zu kurz, um sich vorm Jahreswechsel noch mit allen zu treffen, die einem am Herzen liegen? Ganz anders der Januar! Ein doch eher trister, farbloser, ereignisarmer Monat. Laden Sie Ihre Freunde doch schon mittels der Weihnachtskarte ein, Sie gleich im neuen Jahr zu besuchen. Und bescheren Sie ihnen damit die Aussicht auf einen geselligen, gemütlichen Abend, wenn der Weihnachtstrubel passé ist.
5. Mit Weihnachtskarten lässt sich gar das schlechte Gewissen beruhigen!
Wie oft will man sich „endlich mal wieder melden“? Und schafft es dann aus irgendeinem Grunde doch nicht? Ein paar Zeilen auf einer Karte sind dann ideal, um doch noch vor Ende des Jahres ein Lebenszeichen zu senden. Und somit mit gutem Gefühl einen Punkt der immer und ewig langen To-do-Liste abhaken zu können.
6. Weihnachtskarten bieten den idealen Platz für persönliche Worte, die man sonst nicht ausspricht
Manche Dinge sagt man nicht, weil sie vielleicht „komisch“ beim Empfänger ankommen könnten. Lieber schickt man einige Emojis zu netten Zeilen, anstatt jemandem einfach zu sagen „Schön, dass es dich gibt!“.
Doch Weihnachten ist alles anders! Da darf es auch mal persönlicher werden. Die Herzen öffnen sich. Und plötzlich scheint die Gelegenheit passend, vieles auszusprechen oder aufzuschreiben. Vieles, das sonst gar nicht so recht in den geschäftigen, nüchternen Alltag passen will.
„Ich bin dankbar, dass du meine Freundin bist!“ beispielsweise. Solche Sätze gehen einem jetzt in dieser wonnigen Wolke von adventlicher Beseeltheit doch gleich viel besser von der Hand.
7. Mit Weihnachtskarten schenkt man dem Adressaten einen Moment der Freude
Jemand hat sich Zeit für mich genommen, sich Gedanken gemacht, für mich gebastelt! Mit diesem Gedanken ist jede persönliche Weihnachtskarte doch ein wahres kleines Geschenk. Eine unverhoffte Überraschung, ein Highlight an einem vielleicht sonst trüben Tag. Eine wunderbare Aufmerksamkeit zwischen Rechnungen und Werbung von Firmen, die sich sicherlich für das Geld ihrer potentiellen Kunden interessieren. Aber doch meist nicht wirklich für die Menschen dahinter.
8. Weihnachtskarten sind kostbare Erinnerungsstücke
Klar freut man sich auch über einen digitalen Weihnachtsgruß. Aber druckt man sich diesen aus, um ihn dann aufzuhängen oder aufs Klavier zu dekorieren? Eher nicht. Vielmehr rutscht er immer weiter im E-Mail-Ordner nach unten. Er verschwindet aus dem Sichtfeld des Gesprächsverlaufs. Und irgendwann landet er vermutlich im digitalen Mülleimer.
Natürlich kann und muss man auch nicht alle Weihnachtskarten ewig und drei Tage aufbewahren. Aber so lange sie da sind, bekommen sie doch hoffentlich einen Ehrenplatz! Und Weihnachtskarten von manchen Menschen – Paten, Verwandten, besten Freunden – finden vielleicht später einen Platz im Fotoalbum der Kinder?
9. Weihnachtskarten sind willkommener Anlass, überhaupt mal wieder zu schreiben
Jeder tippt ständig auf Tastatur und/oder Touch-Display. Aber mit der Hand schreiben? Das ist im Alltag vieler nur noch wenig gefragt. Ja, mal eine Unterschrift hier, mal ein Einkaufszettel da. Das war es oft dann auch schon. Doch je weniger Übung man hat, desto schwieriger geht das Schreiben im wahrsten Sinne von der Hand. Ein wenig an der Schönschrift zu feilen, die Schreibhand zu trainieren, ist daher sicherlich nie verkehrt.
10. Weihnachtskartenschreiben kann ansteckend sein!
Vielleicht freut sich jemand so sehr über die handgeschriebene Karte, dass er es einem im nächsten Jahr gleichtut? Das wäre doch wunderbar, wenn die geteilte Freude dadurch noch größere Kreise zieht! Und man sich selbst gar auch wieder über mehr handgeschriebene Grüße zwischen all der Werbung im Briefkasten freuen darf!
Bildquelle: © unsplash.com/ Annie Spratt