Frischgebackene Eltern haben viele Fragen, was die Pflege ihres Babys betrifft.
Kein Wunder, hat ein noch so kleiner Mensch eben noch ganz andere Bedürfnisse als in späteren Jahren, was seine Ernährung, seine Hautpflege, seine Schlafgewohnheiten und vieles andere mehr betrifft.
Zum Glück stellt sich bereits nach kürzester Zeit manches viel unkomplizierter und einfacher dar als anfangs gedacht. Zum Beispiel: Das Baden des Babys.
Ist dieses Thema noch mit Fragezeichen behaftet, können die folgenden Zeilen hoffentlich einige davon verschwinden lassen:
Das Baby baden!
Jeden Tag? Einmal in der Woche? Häufiger? Seltener?
Ein Neugeborenes muss nicht täglich gebadet werden! Das (morgendliche) Waschen mit einem Waschlappen und klarem Wasser in der Reihenfolge Gesicht – Hände – Po reicht in der Regel vollkommen aus, wobei zusätzlich besonderes Augenmerk auf Stellen gelegt werden sollte, an denen das Baby schwitzt, an die sich Milch- und Spuckreste verirren können oder an denen sich Rückstände von Pflegeprodukten sammeln können.
Dies betrifft vor allem die Hautfalten (zum Beispiel am Hals, in den Kniekehlen, Armbeugen und unter den Achseln) und die Haut hinter den Ohren.
Für viele Eltern ist das Baden Ihres Kindes ein schönes, gerne gepflegtes Ritual, beispielsweise bevor es für Ihr Baby heißt „Schlafenszeit!“. Es ist einfach wunderbar zu sehen, wie sich ein kleines Baby im warmem Wasser wohlfühlt und völlig entspannt. Mit dem anschließenden Abtrocknen, dem Anziehen des Schlafanzugs und dem Zubettbringen ergibt sich zusammen ein harmonischer Tagesausklang, nachdem viele Babys – müde geworden durch das warme Wasser – wunderbar einschlummern. Wirkt das Baden aufs Baby hingegen eher muntermachend, ist sicherlich eine andere Tageszeit ratsam, zum Beispiel am Morgen oder nach dem Mittagsschlaf.
Zu häufiges Baden kann der noch dünnen Haut zusetzen und sie austrocknen lassen.
Ein bis zwei Bäder in der Woche sind ein gutes Maß für Babys mit gesunder Haut, wobei es in diesem Fall kein „Richtig“ oder „Falsch“ gibt und immer auch individuelle Gründe berücksichtigt werden müssen, die für häufiges oder seltenes Baden sprechen: Hat das Baby eine Abneigung gegen das Baden, kann sorgfältiges Waschen von Kopf bis Fuß das Baden durchaus ersetzen. Ist es im Sommer sehr warm und das Baby ständig verschwitzt, spricht nichts gegen ein tägliches kurzes Bad. Ebenso wird die Badehäufigkeit steigen, wenn das Baby mobil wird, im Sommer auf der Wiese zu krabbeln beginnt und erste Erfahrungen mit dem Spielen im Sandkasten oder am Strand macht. In diesen Fällen ist das gründliche Reinigen im Badewasser einfach schneller und effektiver erledigt als mit dem feuchten Waschlappen.
Babybadewanne oder große Badewanne?
Ideal ist die Anschaffung einer zusätzlichen Babybadewanne, auch wenn eine große Badewanne vorhanden ist. Die Babybadewanne ist einfach viel schneller befüllt und zudem spart man bei gleicher angestrebter Füllhöhe auf Dauer eine Menge Wasser. Für das einfache Befüllen und das ebensolche spätere Ablassen des Wassers wird die kleine Badewanne am besten in die große oder in die Duschwanne gestellt. Damit empfindliche Oberflächen nicht verkratzen, einfach eine Gummimatte (Badewanneneinlage) oder ein großes Frotteetuch unter die Babybadewanne legen!
Solange der Säugling noch sehr klein ist, muss allerdings nicht einmal die Babybadewanne gefüllt werden. Auch ein großes Waschbecken auf für Eltern bequemer „Arbeitshöhe“ erfüllt diesen Zweck. Dann allerdings die Dauer des Bades einschränken, denn das Wasser kühlt schnell ab! Generell sollte die Dauer des Bades anfangs aber ohnehin nicht mehr als einige Minuten betragen.
Badezusatz oder nicht?
An dieser Frage scheiden sich wohl seit je her die Geister. Manche Eltern möchten nichts an Babys zarte Haut kommen lassen als pures Wasser. Andere mögen beim Baden ihres Kindes nicht auf mild reinigende, duftende Badezusätze verzichten.
Wenn Badezusatz: Greifen Sie auf Produkte zurück, die möglichst ohne Parfum, Konservierungsstoffe und Farbstoffe auskommen. Das gilt ebenso für Hautpflegeprodukte, die nach dem Bad auf Babys Haut aufgetragen werden. Natürliche Badezusätze wie etwas Olivenöl machen Babys Haut ganz zart, jedoch ist der Geruch des Öls wahrlich nicht jedermanns Sache (eine diesbezüglich häufig als angenehmer empfundene Alternative ist Mandelöl) und das Bad wird zu einer extrem glitschigen Angelegenheit, bei der besondere Vorsicht geboten ist! Zu trockener Haut neigende Babys werden nach dem Öl-Bad am besten nicht vollständig mit dem Handtuch abgetrocknet, statt dessen werden die Reste des Öls in ausreichend warmer Umgebung zart in die Haut einmassiert.
Was wird sonst noch benötigt?
- Die richtige Technik
Natürlich wird man als Eltern eine Technik finden, wie man das Baby sicher und dabei möglichst bequem im Wasser hält. Oft ist es aber gut, wenn man es einmal von Fachfrauen-Seite gezeigt bekommt! Sicherlich wird Ihre Nachsorgehebamme Ihnen anbieten, Ihr Baby einmal mit Ihnen gemeinsam zu baden. Sie wird vorher den abheilenden Nabel des Babys begutachten und kann anschließend grünes Licht für das erste Bad geben, denn erst wenn der Nabel perfekt verheilt ist, sollte er mit Badewasser in Berührung kommen.
- Spielzeug
Sind die Kleinen schon so groß, dass sie greifen und sich über bunte Dinge freuen können, ist natürlich die Zeit des Babyspielzeugs gekommen. Die Auswahl im Handel ist groß. An anderer Stelle gibt es hier bereits einen ausführlichen Artikel über Babyspielzeug. Fazit: Babyspielzeug muss hygienisch, pflegeleicht und sicher sein!
- Ein Handtuch
Da Sie beim Baden Ihres Kindes praktisch ununterbrochen beide Hände benötigen, sollte dies unbedingt in Reichweite platziert sein, damit das Baby nahtlos aus dem warmen Wasser kommend ins warme Handtuch gehüllt werden kann.
Einfacher geht es natürlich, wenn vier Hände am Werk sind, sprich: der andere Elternteil mit von der Partie ist und man sich – zumindest am Anfang, bis das Baden zur Routine geworden ist – gegenseitig „assistieren“ kann.
- Ein Badewannenthermometer
Mit der Zeit entwickelt man zwar ein gutes Gespür für die ideale Badewasser-Temperatur (circa 37°C), mit der Kontrolle mittels eines Thermometers ist man jedoch immer auf der sicheren Seite und der praktische kleine Helfer ist für wenige Euro eine unbedingt empfehlenswerte Investition!
Und nach dem Bad?
Viele Babys mögen es, nur mit einer Windel bekleidet noch ein wenig zu strampeln, bevor sie wieder in Body und Kleidung/Schlafanzug gehüllt werden. Dies hat nebenbei den positiven Effekt, dass auch an Hautfalten, zum Beispiel unter den Armen, in den Kniekehlen oder am Hals, genügend Luft kommt. Bleiben solche Stellen feucht, kann es zu Wundsein kommen und auch Hautpilz findet dort ideale Bedingungen vor. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihr Baby dabei nicht auskühlt! Bleiben Sie entweder mit ihm im warmen Badezimmer, in dem sich vielleicht ein Wickelplatz auf der Waschmaschine einrichten lässt, oder montieren Sie einen speziellen Heizstrahler über dem Wickeltisch im Kinderzimmer, dessen wohlige Wärme Ihr Baby bestimmt sehr zu schätzen wissen wird.
Damit Ihr Baby niemals auch nur eine Sekunde unbeaufsichtigt auf dem Wickeltisch liegen muss, platzieren Sie am besten schon vor dem Bad alles griffbereit, das Sie später zum Wickeln, Eincremen, Anziehen etc. benötigen. Auch wenn dies schon zigmal gelesen, geschrieben, geraten wurde: Sollte etwas fehlen, legen Sie Ihr Kind besser auf dem (warmen) Boden (Krabbeldecke, Spielteppich) ab, in der Wiege oder im Bettchen als es allein auf dem Wickeltisch liegen zu lassen!
Stürze vom Wickeltisch gehören immer noch zu den häufigsten Unfällen!
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