An dieser Stelle kein Ständchen und keine Torte. Aber heute ist es tatsächlich doch schon 10 Jahre her, dass der erste Artikel hier erschien.
10 Jahre. Puh! Eine lange Zeit, in der viel passiert ist und die Kinder groß geworden sind. Damals noch Kleinkinder. Heute besuchen sie die weiterführende Schule. Damals noch in der Grundschule sehen sie nun dem Ende ihrer Schulzeit entgegen.
Und auch an der abc-mama ist das Schreiben nicht spurlos vorbeigegangen. Aber das natürlich nur im positiven Sinne! Denn einiges ist sicher: Bloggen erweitert den Horizont. Es fördert das Allgemeinwissen. Und: Man lernt dabei nie aus.
Schon im letzten Jahr gab es zum „9. Geburtstag“ hier eine kleine beispielhafte Aufzählung, was man so lernt im Blog-Alltag.
Denn trotz jahrelanger Übung (und zuvor vieler Jahre des Schulbankdrückens) stößt man doch immer wieder auf kleine Fragen beim Tippen.
„Wie schreibt man…?“
„Woher kommt eigentlich die Redewendung…?“
„Und gibt es dieses Wort tatsächlich nur im Singular…?“
Für manche wird es sicherlich ein Klacks sein, die folgenden Fragen korrekt zu beantworten. Alle anderen sind herzlich eingeladen, mitzuraten bei 10 der ausgesuchten Fragen, die sich am vergangenen Jahr so auftaten.
(Die Lösungen sind ganz unten zu finden!)
Hier die Fragen
Groß geschrieben oder klein? Zusammen oder auseinander?
1. Ist etwas „Gang und Gäbe“? Oder „gang und gäbe“?
2. Gäste kommen häufig in großer Anzahl zu Besuch.
Aber tun sie das „zuhauf“, „zu Hauf“ oder gar „zu hauf“?
3. Recht haben und Recht bekommen mag nicht immer dasselbe sein.
Dies kann man „zu Recht“ sagen. Oder sagt man es „zurecht“?
Küchenfrage!
4. „Schnippeln“ oder „schnibbeln“?
Beides klingt richtig und vertraut. Aber wie ist es nun korrekt? „Schnippelt“ oder „schnibbelt“ man das Gemüse – oder ist beides nicht nur gebräuchlich, sondern auch im Wörterbuch zu finden?
Genau hingeschaut in Wörterbuch und Lexikon!
5. „Ein Morgen – viele ?“
Bei vielen Wörtern ist es klar, wie es sich mit Einzahl und Mehrzahl verhält. Haus – Häuser, Tag – Tage, Kind – Kinder… .
Bei anderen klingt der Plural aber schlichtweg seltsam, weil er eben nicht oder kaum gebräuchlich ist. Und so kam beim Schreiben des Artikels „Aus der Traum? Der passende Wecker sorgt für ein sanftes Erwachen!“ folgende Frage auf. Hat „der Morgen“ eigentlich einen Plural? Natürlich weckt einen der Wecker „jeden Morgen“. Aber wäre es auch korrekt zu sagen: „Er weckt einen an allen Morgen(den)“?
6. Gibt es vom Wort „Plural“ selbst eine Mehrzahl?
Von einem Wort bildet man den Plural. Aber bildet man entsprechend von vielen Wörter „viele Plurale/Plurals“? Eine spannende Frage passend zu unserem Artikel „Kommasetzung, Grammatik, Rechtschreibung: So macht das Üben sogar in den Ferien Spaß“.
7. Was zeichnet genau ein Lexikon aus?
„Erste Bücher fürs Kind“, das war letzten Dezember eines unserer Themen. Natürlich mit dabei: Bilderbücher mit allem, was die Kleinen interessiert. Aber ist ein Büchlein mit Tierbildern schon ein „Lexikon“? Ist jedes Wörterbuch auch ein „Lexikon“? Und was ist dann überhaupt eine „Enzyklopädie“? Darauf musste dringend eine Antwort her!
8. Wie schreibt man „auweia“?
Man sagt es ständig. Zum Beispiel, wenn man ein Geschenk vergessen hat. Doch schreibt man es eher selten. Daher die – wohl berichtigte – Frage: Steht „auweia“ eigentlich im Wörterbuch? Und wie schreibt man es laut diesem korrekt?
Rund um Redensarten
9. Was ist eigentlich der berühmte „Notnagel“?
Wenn sechs Wochen Ferien lang zu werden drohen, braucht man sie manchmal. Eine Liste mit Ideen gegen Langweile als sprichwörtlichen „Notnagel“. Doch was hat es mit diesem „Notnagel“ auf sich? Woher kommt der Begriff?
10. Wieso hat man sich etwas „redlich“ verdient? Und hat „redlich“ irgendetwas mit „reden“ zu tun?
Hier die Antworten
Groß geschrieben oder klein? Zusammen oder auseinander?
1. und 2. Bei Fragen wie diesen ist die Internetseite „korrekturen.de“ erfahrungsgemäß immer eine zuverlässige Anlaufstelle. Denn dort gibt es nicht nur die richtige Schreibweise, sondern auch gleich eine kurze Erklärung. Zu „gang und gäbe“ ebenso wie für „zuhauf“.
3. Hier kann man es sich einfach merken. Ist „zurecht“ Teil eines Verbs, wird es zusammen und klein geschrieben. Man biegt etwas zurecht, man findet sich zurecht, man stutzt die Hecke zurecht. Und „zu Recht“ tut man all das, wenn man einen berechtigten Anspruch darauf. Wenn man einen berechtigten Grund dazu oder ein berechtigtes Interesse daran hat.
Küchenfrage!
4. Gemüse mag man „schnibbeln“, „schnippeln“, „schnipseln“, „schnitzeln“ – oder eben einfach schneiden. Was sagt Duden.de dazu? „Schnibbeln“ liefert tatsächlich keinen Treffer. „Schnippeln“ und „schnipseln“ gelten als bekannt, wenn auch eher selten verwendet. Aber immerhin häufiger als „schnitzeln“. Bei Wikipedia hingegen landet man auf der Suche nach „schnibbeln“ beim populären Spiel „Stein – Schere – Papier“. Und zum Eintrag unter „Schnipsel“ lassen sich gar noch mehr Synonyme fürs „schnippeln“ finden. Fazit: Hauptsache jeder versteht, was gemeint ist, wenn man ihm das Schälmesser in die Hand drückt. Und das dürfte bei allen Begriffen rund ums Gemüseschneiden der Fall sein.
Genau hingeschaut in Wörterbuch und Lexikon!
5. Tatsächlich heißt es korrekt: „Ein Morgen – zwei Morgen“. Denn bei Maskulina mit der Endung „-en“ bildet man den sogenannten „Nullplural“. Wieder etwas gelernt.
6. Ohne viele Worte: „Plural“ hat einen Plural. Und als Nomen vom Genus Maskulinum lautet dieser ganz einfach und regelmäßig „die Plurale“.
7. Puh, einfache Frage, aber eine gar nicht so einfache Antwort. Bei Wikipedia in zu lesen, dass das Wort „Lexikon“ allgemein Nachschlagewerke und Wörterbücher meint. Und da nach dortigem Eintrag in einem „Nachschlagewerk“ Begriffe alphabetisch angeordnet sein können, aber nicht müssen, ist demnach auch ein Tier-Bilderbuch ein Nachschlagewerk. Und damit eben auch ein Lexikon. Bei Duden.de wird hingegen die alphabetische Anordnung der Stichwörter in einem „Lexikon“ hervorgehoben. Und die Enzyklopädie? Die ist auch ein Nachschlagewerk. Aber eben ein sehr ausführliches und sehr umfassendes, wenn es um ein oder mehrere Sachgebiete geht. Um eine „Enzyklopädie“ handelt es sich beim Tierbilderbuch für Kinder also eher nicht… .
8. Duden.de liefert wieder die Antwort. Man schreibt „auweia“, wie man es spricht, und in einem Wort.
Rund um Redensarten
9. Ein redensartlicher „Notnagel“ kommt dann zum Einsatz, wenn die gewünschte beste Lösung nicht verfügbar ist. Ein „Notnagel“ dient dann als – mehr schlechter als rechter, aber eben besser als nichts – Lückenfüller. Tatsächlich gehörte ein „Notnagel“ tatsächlich früher zur Ausstattung der Feuerwehr. Mehr darüber HIER im Blog der Freiwilligen Feuerwehr Hechthausen.
10. Ein „redlicher“ Mensch ist aufrichtig, ehrlich, gerecht. Wer sich „redlich“ bemüht, der gibt sich richtig viel Mühe bei dem, was er tut. Und wer sich also etwas „redlich“ verdient hat, der hat es sich ehrlich verdient durch Fleiß, Aufrichtigkeit, Strebsamkeit.
Und wo ist die Verbindung zum „reden“? Ein „redlicher“ Mensch, der steht zu dem, was er sagt, also „redet“. Der lässt seinen ernstgemeinten Worten stets zuverlässig (gute) Taten folgen – und steht so zu seiner Rede. Mehr darüber? Hier bei Wikipedia.
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