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Ein Hoch auf den Familien-Fernsehabend!

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Wer ältere Kinder hat, weiß: Irgendwann wird es schwierig, die ganze Familie im Alltag zusammen zu bekommen. Wenn beide Elternteile (wieder) Vollzeit arbeiten, sieht man den Nachwuchs schon unter der Woche ziemlich selten. Denn nach einem langen Schultag stehen bei diesem häufig noch Hobbys oder das Treffen mit Freunden auf der Agenda. Und danach? Heißt es in der Regel,  noch gemeinsam zu essen, bevor der Weg von Sohn oder Tochter an den Schreibtisch führt. Oder in die Abgeschiedenheit des eigenen Zimmers, um in Ruhe zu chatten, zu texten, zu surfen, Musik zu hören.

Kurz und gut: Leider kommt zwischen Montag und Freitag das, was man sich idyllischerweise unter „Familienleben“ vorstellt, häufig zu kurz. Und an den Wochenenden sieht es nicht unbedingt besser aus. Da stehen einerseits Pflichttermine auf dem Programm. Und manch ein Jugendlicher zieht es andererseits vor, seine freie Zeit mit Gleichaltrigen, anstatt mit der Familie zu verbringen. Zu Recht. Denn Mama und Papa haben es in dem Alter ja vermutlich auch nicht anders gehalten.

Doch wenn unverhofft doch mal die ganze Familie am Wochenende beisammen ist? Es am Samstagabend niemanden mehr nach draußen zieht? Keiner noch Bügelwäsche oder Telefonate zu erledigen hat oder auf einem Geburtstag eingeladen ist? Dann sollte man diese Gelegenheiten nutzen, um etwas zusammen zu unternehmen! Und das muss nichts Außergewöhnliches, Tolles, Teures sein! Wie wäre es hingegen (mal wieder) mit einem gemütlichen Fernsehabend?

Der Fernseher als „Lagerfeuer“-Ersatz?

Oft heißt es, dass Fernsehen bis vor nicht allzu langer Zeit jene Funktion innehatte, die man gemeinhin einem Lagerfeuer zuschreibt. Zwar wärmte es nicht. Aber es sorgte dafür, dass Familie und Freunde sich zu einem festen Zeitpunkt an einem festen Ort versammelten. Alle Blicke gemeinschaftlich gerichtet auf ein Ziel, alle Gespräche anschließend um nur ein Thema kreisend. Nämlich das, was es just auf dem Bildschirm zu sehen gab.

Nun mag der Fernseher diese Funktion eingebüßt haben. Schließlich ist man dank moderner Technik nicht mehr auf das angewiesen, was Fernsehsender zu bestimmten Zeiten im Programm haben. Filme, (verpasste) Sendungen – all das lässt sich schnell und einfach auf den Bildschirm holen, wenn es einem gerade beliebt. Dass hingegen zur besten Sendezeit alle parat auf dem Sofa sitzen, weil die große Abendshow beginnt? Das dürfte in vielen Haushalten Vergangenheit sein. Schließlich kann man nicht mehr nur bestimmen, wann man etwas guckt, sondern auch wo und wie. Weil Smartphone und Tablet für beste Unterhaltung immer und überall sorgen.

Bei einem gemeinsamen Fernsehabend hingegen kann man diesem „Lagerfeuer-Gefühl“ wieder Leben einhauchen. Schließlich dürfte die nicht mehr „taufrische“ Generation (Eltern von heute eben…) sicherlich noch gerne manchmal daran zurück denken. Was dies konkret bedeutet? Zur verabredeten Zeit geht‘s los damit, dass die DVD kommt in den heimischen Player kommt. Der Einspieler der Filmproduktionsfirma erscheint bald danach. Und dann heißt es: zurücklehnen und genießen! Und mindestens 90 Minuten lang den Alltag vergessen.

Atmosphäre daheim fast wie im Kino

Nein, natürlich kommt das Filmerleben zu Hause nicht an das in einem echten Kino heran. Die „Leinwand“ ist einerseits kleiner, das selbstgemachte Popcorn vielleicht nicht ganz so gelungen. Die Cola ist andererseits nicht eisgekühlt und kommt nicht aus dem XL-Pappbecher.

Aber wer sich daran stört, der sollte sich auch die Vorteile vom „Kino daheim“ vor Augen führen! Wie oft ärgert man sich im Kino trotz aller Freude zum Beispiel über mitunter horrende Nebenkosten für Getränke und Snacks? Oder über Mitmenschen, die „spoilern“, reinquatschen, einem in die Rückenlehne treten, kleineren Kindern die perfekte Sicht versperren? Und über Wartezeiten erst an der Kasse und dann, bis der Film endlich beginnt? Eben!

Und damit es daheim nicht zu Streit kommt und nichts das ungetrübte Filmvergnügen stört?

1. Ruhe bitte!

Das heißt heutzutage vor allem wohl eines, nämlich: Handys aus – und zwar alle! Am besten lässt der Nachwuchs sein Smartphone daher gleich in seinem Zimmer. Denn was im Kino selbstverständlich ist, sollte auch zu Hause eine Selbstverständlichkeit sein. Schließlich wollen alle ohne Ablenkung den Film genießen.

2. Den passende Film auswählen

Einen Film zu finden, den ungeachtet Alters und Interessen alle gleichermaßen mögen? Schwierig, denn den einen Film hat der eine oder andere vielleicht schon gesehen. Der andere Film kann hingegen einen aus der Familie nicht wirklich locken? Dann erfordert die Lage Geduld, mitunter Verhandlungsgeschick und Kompromisse. Und natürlich darf der Film dazu den Teenie nicht langweilen, das jüngere Kind nicht gruseln.

Eine gute Lösung jedoch? Vielleicht besteht diese darin, dass man sich einen ganz neuen, unbekannten Film ins Haus holt. Den man sogar gemeinschaftlich Tage vorher ausgesucht hat. Und je häufiger man sich vorm Fernsehen zum Filmabend versammelt, desto bereitwilliger macht der einzelne sicherlich Zugeständnisse bezüglich der Filmauswahl.

3. Keine Störungen!

Nichts nervt mehr als unerwartete Unterbrechungen, wenn es gerade am spannendsten ist! Manche Störfaktoren kann man sicherlich umgehen, indem man die Türklingel ausschaltet und das Telefon auf lautlos stellt. Doch natürlich gehören zu einem Filmerleben á la Kino auch Snacks und Getränke. Und besonders da gilt: Bitte piano! Raschelnde Chips- und Gummibärchentüten nerven schließlich! Und ebenso stört es, wenn ständig jemand aufsteht, um sich Nachschub an Snacks und Getränken zu organisieren.

Daher: Chips, Popcorn und anderen Knabberkram zuvor in Schüsselchen umfüllen, die geräuscharmes Essen ermöglichen. Mit kleineren Kindern überdies bei Bedarf einfach eine „Halbzeitpause“ einlegen, um Getränkebecher zu füllen und Snacks zu verteilen. Und während bei häufigem Dazwischenquatschen zunächst die „gelbe Karte“ droht, kann man bei stimmungskillendem „Spoilern“ gleich die „rote“ ziehen! Verbunden mit „Platzverweis“ natürlich! Allerdings nur, wenn man dies familienintern vorher so vereinbart hat und dem alle zugestimmt haben.

Bildquelle: © bigstock.com/Ulianna

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