Autofahren mit Kindern kann angenehm entspannt sein. Manches Baby oder Kleinkind schläft bereits nach den ersten gefahrenen Metern tief ein und wacht erst wieder auf, wenn das Auto in der Garage steht. Andere Kinder lieben es, während einer langen Autofahrt in den Urlaub ein Hörbuch nach dem anderen zu hören oder auf dem im hinteren Bereich des Pkws installierten Bildschirm Trickfilme zu schauen. Doch was, wenn ein Kind während der Fahrt aufwacht und schreit, weil es seinen Schnuller verloren hat? Mit einem schreienden Kind auf der Rückbank oder einem Sprössling, der unbedingt die Hand der Mutter halten will, ist es kaum möglich, die im Straßenverkehr notwendige Konzentration aufzubringen. Hinzu kommt, dass Ablenkungen durch Kinder meist plötzlich auftreten. Forschungen am CAR Center der Universität Duisburg Essen haben ergeben, dass sich Eltern während einer Autofahrt durchschnittlich einmal in der Minute zu ihren Kindern umdrehen. Die Ablenkung von Fahrern durch Kinder gilt als sechsthäufigste Unfallursache überhaupt, wie hier nachzulesen ist.
Wenn selbst die größten Annehmlichkeiten keine Hilfe bringen
Im Kindergarten und in der Schule lernen Kinder, wie sie sich im Straßenverkehr sicher bewegen. Was zu beachten ist, damit Kinder Gefahren rechtzeitig erkennen, wird hier erläutert. Leider kommt bei der Verkehrserziehung meist zu kurz, Kindern zu erklären, dass sie sich als Beifahrer auf der Rückbank leise verhalten sollten, um den Fahrer des Autos nicht zu stören. Mit Mini-DVD-Playern, Snacks, Hörbüchern oder lustigen Spielen lassen sich die meisten Kinder im Auto eine Zeitlang bei Laune halten. Doch manchmal helfen diese Annehmlichkeiten einfach nicht weiter. Schon ein kleiner Augenblick Unaufmerksamkeit beim Steuern eines Fahrzeugs kann zu folgenschweren Unfällen führen. Als Faustregel gilt, dass eine Sekunde Unaufmerksamkeit mit einem dreißig Sekunden dauernden Blindflug zu vergleichen ist. So wird beispielsweise hier über eine Fahrerin aus Hessen berichtet, die durch ihre Kinder so abgelenkt war, dass sie ihr Auto gegen einen Baum steuerte. Glücklicherweise ging dieser Unfall einigermaßen glimpflich aus.
Wer sich gegen die Folgen eines Unfalls absichern möchte, ist gut beraten, seine Kfz-Versicherung mit Bedacht zu wählen. Diese und die Haftpflichtversicherung sind im Schadensfall eine unerlässliche Hilfe. Wer neben einem großen Leistungskatalog auch persönliche Ansprechpartner wichtig findet, ist bei einer renommierten Versicherung gut aufgehoben. Im Internet oder bei Versicherungsvertretern ist kann man sich gut beraten lassen, um die passende Versicherung mit einem guten Ansprechpartner zu finden. Um herauszufinden, ob der Versicherungsschutz auch im Fall einer Ablenkung durch Kinder greift, ist es wichtig, nachzusehen, ob im Vertrag ein Einwand der groben Fahrlässigkeit angegeben ist.
Was passiert wenn‘s passiert
Was genau passiert, wenn man selbst an einem Unfall schuld ist, der durch Ablenkung entstanden ist, hängt ganz von der Versicherung ab und von den Folgen, die aus dem Unfall hervorgehen. Prinzipiell handelt es sich dabei in vielen Fällen um grobe Fahrlässigkeit. Unachtsamkeit während des Fahrens kann schnell zu Unfällen führen. Wer sich kurz zum Kind umdreht, weil es zu schreien beginnt und daraufhin ein Auto übersieht, das gerade überholt, handelt sicher nicht bewusst fahrlässig. Dennoch wird sich erst nach der Überprüfung des Einzelfalls herausstellen, wie der genaue Unfallhergang gewesen ist und ob der Unfall auf grobe Fahrlässigkeit zurückzuführen ist.
Vorbeugen ist besser als Nachsicht
Wer im Straßenverkehr abgelenkt ist, gefährdet sowohl die Insassen des eigenen Fahrzeugs als auch Fußgänger, Radfahrer und Menschen in anderen Autos. Eltern, die mit Kindern im Auto unterwegs sind, sollten stets ausgeschlafen oder zumindest ausgeruht abreisen. Bei Urlaubsreisen ist es wichtig, das Auto so zu packen, dass die Rückbank über den Innenspiegel gut zu sehen. Schnuller lassen sich mithilfe eines Clips an einer Kette so am Kindersitz befestigen, dass größere Babys sich diesen selbst wieder in den Mund stecken können. Ist ein erwachsener Beifahrer an Bord, ist es gut, wenn sich dieser ebenfalls auf die Rückbank setzt, um dem Kind im Bedarfsfall Unterstützung zukommen lassen zu können. Regelmäßige Pausen sorgen für Erholung und bieten sich an, um nachzusehen, ob hinten im Auto alles in Ordnung ist. Wer längere Fahrten gut plant, senkt das Risiko einer Ablenkung durch die Kinder erheblich.
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