Für viele Frauen ist es sicherlich eine langersehnte, wohlverdiente Auszeit, wenn während der letzten Schwangerschaftswochen endlich ihr Mutterschutz beginnt. Vielleicht ist es sogar die erste echte Pause seit Langem? Das erste Mal seit langer Zeit, dass man sich die Zeit wieder frei einteilen kann? Denn die Jahre zuvor sind doch üblicherweise geprägt von Schule, Studium oder Ausbildung und einem Vollzeit-Einstieg ins Berufsleben. Und diese bedeuten zwar Ferien, Freizeit und Urlaub, aber eben doch immer nur für wenige Tage oder Wochen.
Selbstredend ist man mit Baby auch nicht vollkommen „frei“, was die Gestaltung seines Alltags betrifft. Schließlich hält einen der kleine Nachwuchs ordentlich auf Trab. Und trifft so maßgeblich die Entscheidung mit, wann man als frisch gebackene Mama duscht, einkauft oder sich dem Haushalt widmet.
Aber unterm Strich sind diese Monate, vielleicht Jahre mit dem Nachwuchs daheim für viele eine bereichernde, erfüllende Zeit im Leben. Eine, die rückblickend viele Frauen nicht missen möchten. Und daher die Entscheidung, eine Weile lang „Vollzeitmama“ zu sein, nicht bereuen.
Bei manch einer werdenden Mutter steht dabei von vornherein fest, wann sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren möchte. Manch andere lässt sich diese Entscheidung vielleicht lieber offen. Und dafür kann es unzählige verschiedene Gründe geben. Womöglich ist mehr als ein Kind in kurzer Zeit geplant. Womöglich bringen Eltern es nicht übers Herz, ihr Kind schon früh außerhäuslich betreuen zu lassen. Oder man kann und möchte sich den Luxus gönnen, dass nur ein Elternteil längere Zeit für das Familieneinkommen sorgt.
„Ich möchte wieder arbeiten!“
Der Nachwuchs wird größer, die Aufgaben im Alltag als Mutter wandeln sich. Spätestens, wenn das Kind täglich den Kindergarten besucht, hat man plötzlich wieder ungewohnte Freiräume. Und damit vielleicht die nötige Ruhe, darüber nachzudenken, was man mit dieser gewonnenen Zeit Sinnvolles anstellen kann.
Einfach mal den Luxus genießen, allein daheim zu sein und in aller Ruhe den Haushalt zu schmeißen? Ein neues Hobby beginnen oder ein altes wieder aufleben lassen? Sich zu gemütlichen Frühstücksrunden mit anderen Müttern verabreden, sofern diese auch noch mit dem Nachwuchs daheim sind? Oder: Wieder arbeiten gehen, zumindest für den Anfang stundenweise?
Für Letzteres spricht nicht nur die Tatsache, dass dies selbstredend wieder ein Plus zum regelmäßigen Familieneinkommen bedeutet. Und das kommt wohl keiner Haushaltskasse ungelegen. Schließlich werden Kinder tendenziell im Laufe ihres Lebens immer teurer, ihre Wünsche größer.
Es kann auch einfach wahnsinnig gut tun, nicht mehr „Nur-Mama“ zu sein, sondern auch wieder Teil der arbeitenden Gesellschaft. Das kann dazu führen, eingefahrene Abläufe innerhalb der Familie auf den Prüfstand zu stellen. Es bedeutet neue Erfahrungen, Neues zu sehen, anderes zu erleben. Dem Selbstbewusstsein kann es einen immensen Schub geben, dass die tägliche Arbeit auch finanzielle Anerkennung findet. Und nicht selten eröffnen sich mit dem Wunsch zu arbeiten auch ganz neue Wege… .
Denn wenn Mütter wieder arbeiten gehen…,
… dürfen sie guten Gewissens Verpflichtungen abgeben und Aufgaben delegieren!
Natürlich ist im Familienleben kein Tag wie der andere. Aber vieles wiederholt sich eben doch – und langweilt gar auf Dauer. Viele Handgriffe, Tätigkeiten, Abläufe sind tagtäglich nahezu dieselben. Die Kinder wecken, Brote schmieren, Putzen, Aufräumen, Kochen, den Nachwuchs chauffieren etc. .
Oft ist von vornherein klar, dass ein Elternteil davon das allermeiste übernimmt. Nämlich der, der mit dem Nachwuchs daheim bleibt. Und so räumen Mamas die Spülmaschine ein und aus, kümmern sich um die Wäsche. Kontrollieren Hausaufgaben, fragen Vokabeln ab, besuchen Elternsprechtage. Ermutigen ständig wieder zum Flöteüben und Tragen der Zahnspange. Sie fahren die Kinder zum Handball-Training. Und schauen bei Wind und Wetter zu, wie der Nachwuchs beim Ponyreiten seine Runden dreht. Jahrelang, ohne dies zu hinterfragen oder groß darüber nachzudenken, dass es auch anders sein könnte.
Wenn dann jedoch beide Elternteile wieder arbeiten? Dann ist es an der Zeit, solch alltägliche Dinge neu zu verteilen. Damit Müttern noch Luft zum Atmen bleibt in der Dreifachbelastung von Haushalt, Kindern und Job.
Dazu dürfen sie einerseits ihre nicht mehr ganz so kleinen Kinder mit ins Boot holen. Und erwarten, dass nun jeder altersgerecht seinen Teil beiträgt, wo bisher Mama allzu viele Handgriffe bereitwillig übernahm. Und das kann eine ganze Menge sein, wie wir hier bereits einmal aufgelistet haben!
Zum anderen ist der Partner gefragt, einen Teil seiner Freizeit zu opfern. Dieser ist unter der Woche wenig flexibel durch seine Vollzeitstelle? Dann kann er trotzdem sicherlich einiges am Wochenende und am Abend erledigen, was sonst in den mütterlichen Aufgabenbereich fiel. Und dabei vielleicht ganz neue Interessen und Talente entdecken. Beispielsweise den geschickten Umgang mit der Hightech-Dampfbügelstation… .
Und zu guter Letzt darf man sich Hilfe suchen, auf die man sonst nicht angewiesen war. Oder die man in aller Bescheidenheit ablehnte. Stichworte: Hausaufgabenbetreuung, Nachmittagsbetreuung, Großeltern.
… kann die Zeit im Job willkommene Auszeit vom Alltag bedeuten!
Natürlich kann man als Mutter wunderbare Freundschaften unter „Gleichgesinnten“ finden und pflegen. Man kann sich regelmäßig treffen, mit anderen Müttern über Gott und die Welt plaudern. Tatsächlich ist es aber doch so: Die Kinder sind immer (auch) ein Thema.
Denn gute Freundinnen sind oft eben die Frauen, mit denen man zusammen beim Klassenwandertag unterwegs war. Neben denen man wiederkehrend beim Elternabend saß. Mit denen man eine Stunde lang am Kuchenbuffet oder Dosenwurfstand beim Schulfest im Einsatz war. Oder irgendwann das erste Tässchen Kaffee getrunken hat, während der Nachwuchs gemeinsam spielte. Das ist alles wunderbar!
Aber ist ebenso wunderbar, bei der Arbeit dazu eine Alternative zu gewinnen. Im Job trifft man sicherlich andere Menschen mit anderen Themen. Und das tut gut! Dazu kommt: Man startet sicherlich wieder ganz anders in den Tag, wenn die Arbeit ruft. Wenn man, abgesehen von Einkauf und der Fahrt zum Fußballplatz, nicht den Tag zu Hause verbringen wird. Dann betrachtet man sich womöglich nach Jahren selbst wieder mit anderen Augen. Man überlegt vielleicht viel intensiver, wie man auf andere wirkt. Versucht, mehr aus sich zu machen, einen rundum guten Eindruck zu machen. Und durch sein Gesamtbild, Auftreten und Ausstrahlung, zu vermitteln dass man auch als Arbeitskraft hochmotiviert ist, das Beste zu geben.
Was der Wiedereinstieg ins Berufsleben überdies bedeuten kann? Weiter geht’s mit weiteren guten Argumenten übermorgen an dieser Stelle!
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