Wenn das Frühstücksbrot mittags noch in der Dose ist: „Ursachenforschung“ und einige Tipps, die vielleicht helfen

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Wenn mittags, nachmittags oder abends der Schulranzen von morgens mitgegebenen Brotdosen und Trinkflaschen befreit wird, sorgt dies mitunter für Skepsis bis hin zu Unfrieden auf elterlicher Seite:

Das Brot wurde nicht angebissen – oder nur der Belag herunter gegessen?
Die Trinkflasche ist noch halb voll, so dass das Kind vermutlich nicht nur zu wenig getrunken hat, sondern überdies gleich zweimal – morgens und nach der Schule – überflüssiges Gewicht mit sich im Ranzen herum getragen hat.
Das Obst wurde nicht angerührt und bietet nun einen unansehnlichen Anblick?
Und wo kommen eigentlich das Bonbonpapier oder die Kuchenkrümel in der Dose her?

Keine Frage: Jedes Kind hat mal mehr, mal weniger Appetit.
Mal ist der Hunger halt riesig und mal reicht eben auch die halbe Portion des üblichen Frühstücks zum Sattwerden und Glücklichsein.
Wichtig ist vor allem, dass das Kind immer genug zu essen dabei, hat um satt zu werden – und es sollte kein Drama sein, wenn die Dose dann gelegentlich halbvoll wieder mit nach Hause kommt!
Umgehend in den Kühlschrank gestellt ergibt deren Inhalt häufig noch einen guten Zwischensnack für den Nachmittag oder kann beim Abendessen auf den Tisch kommen.

Was aber, wenn sich das Gefühl breit macht, dass das Kind generell unzufrieden ist mit dem mitgegebenen Frühstück? Wenn es morgens beim Einpacken der Brotdose schon einen skeptischen Blick auf dessen Inhalt wirft und es sich in der Schule scheinbar anderweitig (auf dem Schulweg in der Bäckerei, nach der Schule am Kiosk, durch den Tausch mit Freunden…) zu verköstigen scheint?

Dann ist weder Kind noch Eltern geholfen, wenn alles beim Alten bleibt. Stattdessen ist „Ursachenforschung“ gefragt, bei dem zum Thema „Schulbrot“ – über das in den meisten Familien im Alltag vermutlich gar nicht viele Worte verloren wird – viel Interessantes zutage kommen kann:

„Es schmeckt mir nicht!“
Niemand soll und möchte essen, was ihm schlichtweg nicht schmeckt.
Da kann das Brot noch so liebevoll belegt worden sein, das Obst noch so sorgfältig ausgewählt sein und der Imbiss noch so vor gesunden Mineralstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen strotzen.

Die Lösung liegt oft nahe: Fragen Sie das Kind, was genau ihm nicht passt?
Vielleicht ist es einfach die neue Brotsorte, die „irgendwie komisch“ schmeckt oder als zu trocken empfunden wird.
Vielleicht ist es ein Zuviel oder Zuwenig an Butter, Margarine oder Belag?
Vielleicht würden der Apfel/die Nektarine/die Pflaume gegessen, wenn sie mundgerecht und entkernt in die Dose kämen, weil sich das Kind nach einem Biss in ein mal zu weich gewordenes Exemplar aus Angst vor dem erneut komischen Gefühl im Mund scheut, noch einmal in das ganze Obst hinein zu beißen?

„Das sieht nicht mehr schön aus!“
Morgens sieht das frisch geschmierte Honig- oder Marmeladenbrot noch herrlich frisch aus, nach einigen Stunden in der Brotdose kann sich ein viel weniger attraktives Bild beim Öffnen derselben zeigen, das Brot beispielsweise eine unangenehm weiche Konsistenz angenommen haben.
Auch die Banane – morgens noch tadellos und herrlich gelb – kann im Ranzen binnen kurzer Zeit schon an Qualität eingebüßt haben.
Und die Birnenstücke sind nach den Erschütterungen im Schulranzen nicht mehr knackig und saftig, sondern in der Dose zu einer arg klebrigen, nicht sehr einladenden Angelegenheit geworden.

Die Lösung: Auch wenn es im Küchenschrank auf Dauer – vor allem bei mehreren Schul- und Kindergartenkindern – eng werden kann: Besorgen Sie für jedes Lebensmittel das passende Behältnis. Es gibt Boxen speziell für Bananen; kleine Dosen eignen sich für Obststücke, damit diese nicht unnötig durcheinander geschüttelt werden, flache Dosen für Brote etc. .
Wer nicht viele einzelne Dosen transportieren und lagern möchte, entscheidet sich für Modelle mit separaten Fächern, damit beispielsweise Brot und Apfel einwandfrei gemeinsam in der Schule ankommen, ohne dass der Apfel verkrümelt ist und das Brot weich geworden.

„Das ist so umständlich!“
Einen Joghurt als Bestandteil eines abwechslungsreichen Frühstücks mit zur Schule zu nehmen, ist im Grunde eine gute Idee. Ihn auf dem Pausenhof zu essen, kann hingegen lästig sein. Erst das Hantieren mit dem klebrigen Becherdeckel und anschließend will auch der Löffel wieder ordentlich verpackt sein.
Auch andere, einzeln verpackte Snacks bereiten Kindern Schwierigkeiten, wo Eltern vielleicht gar keine vermuten: Verpackungen, die sich nur schwierig öffnen lassen, bei denen erst mühevoll die kleine Stelle zum Öffnen gesucht werden muss; Folien, die hartnäckig am Produkt haften bleiben.

Die Lösung: Ob Joghurt, Minisalami oder anderer Snack – oft fällt dem Kind das Frühstücken in der Schule wesentlich leichter, wenn solche Speisen schon zu Hause in eine passend Dose umgefüllt werden. Oder wenn vormittags ganz auf Lebensmittel wie Joghurt verzichtet wird und diese statt dessen erst nach der Schule zu Hause auf den Tisch kommen.
Die Schule wird dankbar sein für jeden vermiedenen Müll, der sich sonst gerne später im Klassenzimmer oder auf dem Pausenhof wieder findet.

Übrigens: Ideen fürs Pausenbrot und mehr gibt es am kommenden Montag hier bei ABC-Kinder!

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2 Kommentare

  1. Noch ein Tipp aus eigener Erfahrung:

    Fragt eure Kinder nicht nur einmal, was sie denn gerne in der Schule dabei hätten, sondern regelmäßig. Wenn man wochenlang das selbe Pausenbrot hat schmeckt es auch nicht mehr. Und ganz allgemein ändern sich Geschmäcker ja auch mal.

    Meine Eltern haben das nie beachtet 😀

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