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Geschenke zur Taufe: Was kommt gut an? Und was ist heute zeitgemäß?

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Die Taufe, die Aufnahme in die Gemeinschaft der Christen, ist einerseits ein ganz besonderer Moment. Einer mit langer Tradition und hoher Bedeutung. Andererseits ist sie ein wunderbarer Anlass zum Feiern. Eine Gelegenheit, die Familie zusammenbringt.

Kein Wunder also, dass der Tag der Taufe in den allermeisten Familie kein Tag wie jeder andere sein dürfte. Stattdessen geht dieser als Festtag in die persönliche Familienchronik ein. Doch bevor es soweit ist, dauern die Vorbereitungen für dieses Familienfest oft wochenlang. Vieles gilt es zu bedenken, zu organisieren und zu erledigen. Und wenn junge Eltern Glück haben, greifen ihnen dabei fleißige Helfer tatkräftig unter die Arme. Die künftigen Paten des Kindes beispielsweise oder die Großeltern des Täuflings.

Was die Gäste hingegen primär beschäftigen dürfte von dem Zeitpunkt an, an dem die Einladung zur Taufe ins Haus flattert? Die Frage: Welches Geschenk ist zu diesem Anlass passend? Worüber freuen sich die Eltern heute, während das Baby selbst noch viel zu klein ist, um Geschenke anzunehmen und wertzuschätzen? Und womit kann man dem frisch Getauften langfristig und sinnvoll eine Freude machen?

Christliche Geschenke sind eine schöne Tradition, aber…

Bei aller Liebe zu alten Traditionen sollte die Frage erlaubt sein, inwieweit manches heute noch zeitgemäß ist. Bei der Kommunion dürften klassische Geschenke zur „Aussteuer“, wie sie damals üblich waren, absolut aus der Mode gekommen. Bettwäsche, Handtücher, Geschirr, darüber freut sich heute kein Drittklässler wirklich. Und freute sich vermutlich auch kein Kommunionkind früher.

Und ebenso sollte man sich vor dem Kauf eines Taufgeschenks fragen, ob das Kind später wirklich Spaß am Rosenkranz hat. Oder am edlen Kerzenständer für seine Taufkerze. Auch mancher Kettenanhänger oder manches Kinderbesteck aus Silber bleiben sicherlich auf ewig unberührt in der Schublade liegen. Erst sind diese zu schade zum Benutzen. Und später ist das Kind dann zu alt dafür oder hat kein Interesse mehr daran.

Unverzichtbar ist hingegen die Taufkerze selbst. Diese muss man nicht fertig verziert kaufen, sondern kann sie auch ohne viel künstlerisches Geschick selbst gestalten. Und diese Aufgabe übernehmen vielleicht die Paten gerne?

Eine nette Geschenkidee ist ebenso eine kindgerechte Weihnachtskrippe, wenn es noch keine in der Familie gibt. Diese kann man Jahr für Jahr ergänzen. Und schenkt so ein schönes, immer wieder gern genutztes Erinnerungsstück für die ganze Familie. Eines mit dem großen Vorteil, dass es nicht in die Rubrik „Dauerhafter Staubfänger im Regal“ fällt.

Ein Gotteslob und eine Kinderbibel sind hingegen auch zur Kommunion noch schöne Geschenke. Und ansonsten zu jedem christlichen Fest, wenn das Kind alt genug ist, etwas damit anzufangen.

Also lieber Strampler und Spielzeug statt Kreuz und Kette?

Wir finden: Ja! Denn das kommt der Lebensrealität sicherlich vieler junger Familien entgegen. Aber: Bitte nicht nur schenken um des Schenkens willen! Nicht nur irgendein Kuscheltier, irgendein hübsches Shirt kaufen um des Kaufens willen! Denn viele Kinder sind – zum Glück! – mit Materiellem generell gut versorgt. Sie brauchen wahrlich nicht das x-te Kleidungsstück im Schrank, das im Babyalter ohnehin schnell zu klein wird. Und nicht das y-te Spielzeug, das irgendwann in einer Spielzeugkiste in Vergessenheit gerät.

Das mag zwar nett gemeint sein und Eltern auch freuen, aber man kann Geld wahrlich besser ausgeben. Beispielsweise als Sammelgeschenk für etwas wirklich Schönes und Nützliches, von dem das Kind profitiert. Ein Sandkasten oder ein Spielhaus für den Garten beispielsweise.

Und wenn der jungen Familie ein wenig mehr finanzielle Unterstützung sehr gelegen kommt?

Taufgeschenke sollten in erster Linie Geschenke fürs Kind sein. Schließlich ist es sein großer Tag. Doch immer sollte man auch die Familiensituation betrachten. Selbst eine kleine Tauffeier kostet Geld. Und wenn es zudem auch an anderem mangelt, ist auf gut Glück geschenktes Spielzeug wahrlich nicht die beste Wahl.

Vielleicht ist Geld für das erste Babybett oder einen Fahrradsitz der Familie deutlich mehr willkommen. Dann ist den jungen Eltern mit Bargeld oder mit einem entsprechenden Gutschein geholfen. Oder auch einfach mit Windeln, einem Einkaufsgutschein für den Drogeriemarkt. Oder einem Zuschuss fürs die erste Urlaubsreise zu dritt, wenn die Haushaltskasse nach allen Anschaffungen fürs Baby knapp ist.

Langfristig gedacht ist gut geschenkt, wenn die junge Familie akut wunschlos glücklich ist

Der natürliche Wunsch vieler Eltern ist es zudem, dass ihr Kind dauerhaft abgesichert ist. Oder später zumindest über ein finanzielles Polster verfügt. Dazu können alle Gäste der Taufe beitragen, wobei es natürlich keine großen Geldsummen auf einmal sein müssen.

Eine sinnvolle Alternative zur einmaligen Geldschenkung ist beispielsweise eine Geldanlage, die Paten fürs getaufte Kind einrichten können. Selbst ohne sämtliche Zinserträge werden aus fünf Euro im Monat bis zum 18. Geburtstag schließlich rund eintausend Euro. Und das ist doch ein schöner Zuschuss zum Führerschein oder für eine Reise nach dem Ende der Schulzeit.

Bleibendes mit Symbolwirkung, das wirklich Freude macht. Und nicht teuer sein muss

Da denkt man vielleicht zuerst an Schmuck? An sich eine schöne Idee, aber Geschmäcker sind eben verschieden. Und unendlich viel Schmuck schlummert sicherlich in Schubladen und Tresoren, weil er einfach nicht gut gefällt oder passt.

Wer dennoch auf Gold als wertiges Geschenk setzen möchte, kann Münzen oder Barren verschenken. Dabei steht der Materialwert und selbstredend kaum die kunstvolle Gestaltung im Vordergrund.

Doch natürlich geht es auch günstiger! Ein Apfelbaum im Garten, der mit dem Täufling wächst, hat beispielsweise eine hohe Symbolkraft. Biblischen Bezug hat wiederum ein kleiner Schutzengel, den man dem Täufling mit allen guten Wünschen widmet. Diesen kann man kaufen. Kreative können natürlich aber selbst sägen, basteln, nähen, sticken oder häkeln.

Fehlen sollte darüber hinaus nicht mindestens ein kostbares Erinnerungsstück für später. Bestes, leicht umzusetzendes Beispiel dafür ist ein tolles Fotoalbum, das schon am Tag der Taufe alle Gäste mitgestalten. Mit Grüßen, Glückwünschen, kleinen Erinnerungsstücken wie den getrockneten Blüten vom Tisch, Anekdoten vom Tag, allen Grußkarten und Fotos.

Und was schenkt man älteren Täuflingen?

Ist das Kind schon deutlich älter als bei der Taufe üblich? Im Kindergarten-, im Schulalter? Dann sollte in puncto Geschenke gelten: Erlaubt ist, was dem Kind gefällt! Wie sehr der religiöse Aspekt dabei zum Tragen kommt, ist hingegen absolut Geschmackssache. Nichts spricht jedenfalls dagegen, zur Taufe einen Ausflug in den Freizeitpark zu schenken, ein Gutschein für den Shoppingbummel. Oder einfach Geld – je nach Alter – fürs Sparbuch oder zum Shopping.

Bildquelle: © bigstock.com/ Danielle MacInnes

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