Kennen Sie diese Tage, an denen man Gemüse gerne mal Gemüse sein lässt, weil einem kulinarisch der Sinn einfach deutlich mehr nach „Heiß und fettig“ steht? Vielleicht, nachdem einem unterwegs unverhofft der verlockende Duft aus einem Restaurant in die Nase wehte. Weil man sich womöglich nach vielen Stunden auf der Arbeit einfach etwas Gutes tun möchte. Vielleicht auch, weil man schlichtweg keine Lust auf großartige Küchenzaubereien hat. Oder, weil einem plötzlich wieder einfiel, wie lecker tatsächlich doch Pommes frites mit Ketchup und Mayo sind.
Dann wird man vermutlich als erstes die Kinder fragen, ob sie auch Pommes zum Mittagessen oder Abendessen möchten. Und wir tätigen an dieser Stelle mal die gewagte Aussage, dass die allermeisten von diesen „Hurra!“ schreien werden, anstatt „Nein danke“ zu erwidern. Danach kann man die tiefgekühlten Pommes aus dem Gefrierschrank holen und diese in den Ofen schieben. Das ist einfach, das geht schnell, das macht kaum Arbeit. Das erfordert nur etwas Geduld, bis die Kartoffelstäbchen schließlich goldbraun auf dem Backblech liegen. Und ganz lecker ist das Resultat ja auch. Aber dasselbe wie Pommes frites in heißem Fett zubereitet? Das ist die Backofenvariante eben doch nie.
Alternativ kann man natürlich auch zur nächsten Imbissbude fahren oder den Lieferservice kontaktieren. Das bedeutet aber Aufwand und Kosten.
Und dann gibt es natürlich noch eine gleichsam günstige wie gelingsichere Variante für zu Hause. Eine, die schnell ist und stets für zufriedene Gesichter sorgt! Doch diese erfordert eine Fritteuse im Haushalt. Aber wer weiß: Vielleicht schlummert ja irgendwo – zwischen Raclette und Fondue-Gerät – im Keller noch ein solches Exemplar?
Pommes aus der Fritteuse? Großer Genuss mit kleinen „Nebenwirkungen“
Dem ist tatsächlich so? Dann fällt einem im gleichen Moment womöglich auch wieder ein, warum man diese so selten in der Vergangenheit benutzte. Frittieren bedeutet zum einen nämlich: mehr Fett auf dem Teller im Vergleich zur Backofenvariante. Und dieses landet später gar hartnäckig auf der Hüfte. Mitunter erinnert zudem später der typische Geruch in der Wohnung noch tagelang an die Frittieraktion. Und dann die Reinigung, bis die Fritteuse wieder blitzsauber in ihren Karton darf. Puh!
Und während die Kinder schon erwartungsfroh in Vorfreude auf knusprig frittierte Kartoffelstäbchen sind, mag man sich wünschen, dass man die Pommes-Idee besser für sich behalten hätte. Stattdessen heißt es dann jedoch: Augen zu und durch, beziehungsweise, sich auf die Suche nach Fritteuse und Zutaten zu machen. Denn versprochen ist schließlich versprochen!
Was braucht man für selbstgemachte Pommes aus der Fritteuse?
Eine Fritteuse natürlich, geeignetes Fett und Kartoffeln. Sie haben jedoch wenig Zeit, keine Kartoffeln im Haus oder wenig Lust auf Schnippelei? Dann eignen sich alternativ auch Tiefkühl-Pommes frites zum Frittieren. Danach zum Würzen einfaches Speisesalz oder spezielles Pommes frites-Salz. Und für den runden Genuss sollten Majonäse, Ketchup oder eine Kombination aus beidem natürlich nicht fehlen.
Flüssiges Öl oder festes Fett? Nicht nur eine Frage des Geschmacks
Was darf an Fett in die Fritteuse und was nicht? Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Produkt im Einkaufskorb laut der Angaben auf seiner Verpackung tatsächlich für diesen Verwendungszweck geeignet ist. Nicht auf jedes Fett (und auch nicht auf jedes Öl) trifft dies nämlich zu.
Doch fest oder flüssig: Was ist besser? Einerseits ist dies eine reine Geschmackssache. Denn das, worin man frittiert, beeinflusst den Geschmack des Frittierguts. Öl gilt gemeinhin als gesünder, aber mal ehrlich: So oft kommt die Fritteuse wohl nicht zum Einsatz, dass dieser Aspekt ausschlaggebendes Kriterium sein sollte. Vielmehr sollte man die Entscheidung aus praktischer Sicht treffen. Und da punktet das feste Fett. Warum? Weil es einfacher zu entsorgen ist, wenn es früher oder später ausgedient hat.
Wie entsorgt man ausgedientes Frittierfett?
Öl und Fett gehören auf keinen Fall in die Spüle oder die Toilette. Gut verpackt kann man sie hingegen in den Restmüll geben. Frittierfett ausgehärtet in Zeitungspapier, Küchenrolle oder einen zusätzlichen Müllbeutel verpackt. Öl beispielsweise in Schraubdeckelgläser gefüllt. Geht so ein Glas allerdings in der Mülltonne mal kaputt, kann dies eine riesige Sauerei bedeuten.
Alternativ nehmen üblicherweise auch Wertstoffhöfe benutztes Frittieröl an. Auf den Internetseiten zahlreicher Städte oder Gemeinden findet man entsprechende Entsorgungshinweise.
Welche Kartoffeln eignen sich zum Frittieren? Und wie werden sie zu leckeren Pommes frites?
Eine gute Wahl sind (überwiegend) festkochende Kartoffeln. Diese schneidet man mit einem scharfen Messer in möglichst gleichmäßig dicke Stifte. Eben so, wie man es von Backofenpommes kennt. Wer mag, kann natürlich auch dickere Kartoffelstäbchen schneiden. Bei diesen fällt die Frittierzeit später entsprechend länger aus.
In welche Form man auch schneidet: Dabei tritt stets Stärke aus der Kartoffel aus. Diese wäscht man gründlich ab und lässt die Kartoffelstäbchen danach zunächst auf einem ausgebreiteten Küchentuch trocknen. So gelangt später möglichst wenig Wasser ins heiße Fett.
Als A und O leckerer Pommes frites gilt danach das zweimalige Frittieren. Bei rund 130 bis 140°C bleiben die Kartoffelstäbchen zunächst rund sechs bis sieben Minuten im Frittierfett. Dieser erste Schritt macht die Pommes noch nicht verzehrfertig, aber innen gar. Knusprig werden sie erst im nächsten Schritt, wenn sie noch einmal ins – dann heißere – Fett kommen.
Dazwischen nimmt man die halbfertigen Fritten aus dem Fett, schüttelt dieses so weit wie möglich ab und breitet die Pommes gleichmäßig auf Küchenrolle aus. Sind die Pommes dann einige Minuten abgekühlt, kommen sie noch einmal ins Frittierfett. Diesmal bei 170°C bis 175°C. Und zwar solange, bis sie nach einigen Minuten die individuell gewünschte Konsistenz und Bräunung erreicht haben.
Wem das zu aufwändig ist, kann sich das Leben aber auch deutlich einfacher machen. Und einfach Pommes aus der Tiefkühltruhe gleich bei 170 bis 175°C circa zehn Minuten lang frittieren. Das Ergebnis ist ebenfalls gut und dürfte vor allem kleine Feinschmecker ausreichend überzeugen. Und sind diese auf den Geschmack gekommen, stellt sich gleich die nächste Frage:
Wie oft kann man Frittierfett benutzen?
In jedem Fall: Mehr als einmal. Vor allem, wenn man darin stets nur Pommes zubereitet. Erfahrungsgemäß beschert gebrauchtes Fett den Pommes sogar mehr Aroma als Fett frisch aus der Packung. Und solange dieses klar, hell und sauber ist, nicht ranzig riecht und beim Erwärmen nicht schäumt oder raucht, kann man es bedenkenlos nutzen.
Man sollte es jedoch regelmäßig filtern. Festes Frittierfett gießt man dazu vorsichtig, wenn es noch warm und flüssig, aber nicht mehr heiß (Verbrennungsgefahr!) ist, durch ein Küchensieb mit eingelegter Küchenrolle oder durch einen Kaffeefilter. Öl sollte beim Filtern ebenfalls noch leicht warm sein, denn dann ist es dünnflüssiger.
Anschließend gibt man das „saubere“ Fett oder Öl in einen verschließbaren Behälter. Und bewahrt es darin bis zu seinem nächsten Einsatz kühl und dunkel auf. Oder gleich zurück in die gereinigte Fritteuse, sofern diese ein kühles Plätzchen im Haushalt hat.
Und ebbt die Frittierlust nach einiger Zeit wieder ab, kann man dann auch das Fett guten Gewissens entsorgen.
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