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Trinklernbecher und Co.: Rund ums Trinken in den ersten Lebensjahren

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„Trinken lernen“ – das müssen Babys nicht.
Wie ihr Name schon sagt, sind Säuglinge vom ersten Moment ihres Lebens an mit einem Saugreflex ausgestattet.
Sie wissen von Natur aus, was zu tun ist, um Nahrung aufzunehmen. So ist gewährleistet, dass sie nicht unter Hunger und Durst leiden müssen.
Doch natürlich währt die Still- oder Fläschchenzeit nicht ewig… .

Wann ist die Zeit für mehr als Milch gekommen?

Solange Babys voll gestillt werden und dabei prächtig gedeihen, sollte ihr Flüssigkeitsbedarf zuverlässig über die Muttermilch gedeckt sein.
Zusätzliche Getränke in Form von abgekochtem Wasser oder verdünntem Tee sind für gesunde Kinder in der Regel nicht nötig.

Kommt Beikost vom Löffelchen ins Spiel, muss dem Baby auch nicht unbedingt sofort zusätzlich zur festen Nahrung Wasser angeboten werden.
Solange nur eine oder zwei Stillzeiten durch Breimahlzeiten ersetzt werden, sollte es ausreichend Flüssigkeit bekommen.

Woraus gelingt das Trinken anfangs am besten?

Ist dann die Zeit für Getränke gekommen, muss ein altersgerechtes Trinkgefäß fürs Baby her?
In Babymärkten, in Drogerien und natürlich im Internet gibt es sie in Hülle und Fülle und allerlei Varianten. Die Rede ist von Trinklernbechern aus Kunststoff, gerne im fröhlich bunten Design.
Sie bieten viele Vorteile und sind daher zu Recht beliebt und bewährt:

  • Auch an ihnen muss meist gesaugt werden.
    Vielen Kindern fällt daher der Übergang zum Trinklernbecher leicht, weil sie mit dieser „Technik“ bestens vertraut sind.
  • Sie sind in der Regel auslaufsicher.
    Das Kind hält den Becher nicht ganz gerade oder schläft mit ihm in der Hand ein? Dann bleiben Kleidung, Kinderwagen oder Autositz dennoch trocken.
  • Aufgrund ihrer Materialeigenschaften sind sie kindersicher.
    Auch unsanfte Behandlung oder ein Herunterstoßen vom Tisch nehmen sie nicht übel. Der Kunststoff bleibt heil und für das Baby besteht so keine Verletzungsgefahr.

Und ab wann wird aus dem „Glas“ getrunken?

Trinklernbecher sind eine wunderbare Sache.
Noch einfacher wird der Alltag mit Kind jedoch wahrlich, wenn es überall aus praktisch jedem Trinkgefäß trinken kann.
Das verringert den Umfang dessen, was man unterwegs mit Baby und Kleinkind immer dabei haben sollte.
Das macht es möglich, ihm spontan mal unterwegs etwas zu trinken zu kaufen.
Das reduziert den Inhalt des Küchenschranks.

Dabei mag für wie so vieles auch für das „Trinken wie die Großen“ gelten „Aller Anfang ist schwer“.
Manche Babys können sich für diese Art der Flüssigkeitsaufnahme gar nicht begeistern. Sie fordern vehement bis (weit) ins zweite Lebensjahr hinein ihren vertrauten Trinklernbecher ein.
Andere haben den Dreh schnell raus. Sie trinken – anfangs unterstützt von Mama oder Papa – mitunter schon in der Mitte des ersten Lebensjahrs aus einem „normalen“ Becher.
Vor allem, wenn große Geschwister mit am Tisch sitzen, denen die Kleinen gerne nacheifern, sind Glas oder Becher früh interessant.

Auch wenn hier von „Glas“ die Rede ist: In den ersten Lebensjahren sollte es kein Trinkgefäß aus herkömmlichen Glas sein!
Fürs Kind ist alles wesentlich besser geeignet, das beim Herunterfallen nicht in tausend Scherben zerspringt.
Kindgerechte, farbenfrohe Kunststoffbecher oder Becher aus Melamin haben ein geringes Eigengewicht und halten einiges aus. So bewähren sie sich nicht nur daheim, sondern auch unterwegs.
Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, dass Trinkgefäße lebensmittelecht und spülmaschinengeeignet sind.

Wie klappt’s mit dem Trinken „wie die Großen“?

So machen Sie Ihrem Baby erste Trinkversuche aus dem Becher leicht:

Bieten Sie Ihrem Kind immer mal wieder einen „richtigen“ Becher an, üben Sie aber keinen Druck aus

Stößt das ungewohnte Trinkgefäß beim ersten Anlauf auf wenig Interesseoder gar auf Ablehnung? Dann lassen Sie es „aus den Augen, aus dem Sinn“ für einige Wochen verschwinden! Der nächste Anlauf ist vielleicht von mehr Erfolg gekrönt.
Und wenn nicht, ist die Zeit womöglich immer noch nicht reif.
Es gibt keinen festen Zeitpunkt, aus dem ein Kind aus dem Becher trinken können muss!
Wichtig ist vielmehr, dass es stets genug trinkt und ihm dies leicht gelingt.

Achten Sie darauf, dass Sie den „normalen“ Becher anfangs nicht zu voll machen

Auch wenn Ihr Baby diesen schon alleine zum Mund führen kann, fehlt es meist noch an der nötigen Feinmotorik.
Wird zu schwungvoll geschüttet, geht nicht nur viel daneben und Ihr Baby und die Umgebung sind schnell pitschnass. Vor allem kann Ihr Kind sich verschlucken – und wird die Lust am Trinkbecher so schnell verlieren.

Der Becher ist zum Trinken da – und kein Spielzeug oder Mittel zum Zeitvertreib

Bieten Sie Ihrem Kind zu den Mahlzeiten und zwischendurch etwas zu trinken an. Und schaffen Sie den Trinkbecher dann aber auch wieder außer Reichweite. So verführt er nicht, mit dem Wasser zu spielen und zu „experimentieren“.
Sie selbst haben wiederum die Gewissheit, dass Ihr Kind immer nur frische Getränke zu sich nimmt. Insekten oder anderes hat weniger Chancen, sich zwischenzeitlich ins Glas zu verirren.

Beschränken Sie sich beim Getränkeangebot auf Wasser

Es löscht den Durst effektiv, enthält weder Zucker noch Kalorien und ist am besten für die Zähne. Wenn etwas daneben geht, ist es nicht schlimm, und gutes Leitungswasser ist zudem das mit Abstand günstigste Getränk.
Wenn Sie Ihrem Kind Saft anbieten möchten, dann am besten immer verdünnt und zunächst nur in kleinen „Probiermengen“. So können Sie feststellen, ob Ihr Kind von der enthaltenen Säure womöglich einen wunden Po bekommt.
Eine gute Alternative zum reinen Wasser sind verdünnte, zuckerfreie Früchtetees, zubereitet aus losem Tee oder aus dem Teebeutel.

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