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Ein bisschen Rücklage ist nie verkehrt! So übt sich früh, wer ein echter Sparfuchs werden will

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Im Guten zu sparen, das schadet doch eigentlich nie. In keinem Alter. Denn schließlich weiß man nie, was kommt. Und mit einem kleinen finanziellen Polster im Nacken lässt es sich eben besser schlafen. Wenn, ja wenn man es sich denn leisten kann, neben alltäglichen Ausgaben Rücklagen zu bilden.

Für junge Kinder gilt dies natürlich noch nicht. Da ist es Sache der Eltern, der Großeltern, der Paten, an deren Zukunft zu denken und vorzusorgen. Denn natürlich muss und kann sich noch kein Sechsjähriger Gedanken darüber machen, wie er sein bisschen Taschengeld langfristig sinnvoll investiert. In diesem Alter geht es vielmehr darum auszuloten, was man mit seinem Taschengeld kaufen kann – und was nicht. Und vielleicht sogar schon ein wenig zu üben, sich kleine Summen gut einzuteilen.

Doch schon ein wenig später, im fortgeschrittenen Grundschulalter, wird manches Kind plötzlich mit ungeahnten Summen konfrontiert. Geldgeschenke zur Erstkommunion sind schließlich beliebt. Und so türmt sich vielleicht nach dem Öffnen aller Glückwunschkarten am Abend ein beachtlicher Stapel kleiner Scheine.

Dieses Geld dürfte in den meisten Fällen jedoch nicht zum Verprassen dienen. Vielmehr ist es gut in der Erfüllung eines größeren Wunsches angelegt. Oder es wandert auf ein Sparkonto, auf dem es sich idealerweise im Laufe der Zeit vermehrt.

Das Sparbuch: Sparerfolge Schwarz auf Weiß

Wohl jedes Kind liebt es zu verfolgen, wie aus kleinen Summen größere werden. Und mehr noch! Diese gute Basis erlaubt es plötzlich, von Dingen zu träumen, die bislang in weiter Ferne lagen. Sie macht hoffentlich Lust darauf, weiter zu sparen. Sie motiviert vielleicht, bewusster mit Geld umzugehen. Und beschert das vage Gefühl, dass einige Rücklagen später große Freiheiten bedeuten könnten.

Selbstverdient ist doppelt wertvoll

Den Wert des Geldes ganz neu einzuschätzen lernen schließlich Teenager, die das erste Mal einem Job nachgehen. Sei es, Babys in der Nachbarschaft zu sitten, Zeitungen auszutragen oder Nachhilfestunden zu geben. Denn fünf Euro bezahlt man womöglich gerne für einen Eisbecher. Solange man diese als Taschengeld ganz selbstverständlich „geschenkt“ bekommen hat,.

Ganz anders sieht es hingegen mit selbstverdientem Geld aus. Wenn man für diese fünf Euro seine Freizeit geopfert, sich angestrengt hat, sitzen diese plötzlich weniger locker. Und es reicht vielleicht auch die eine Eiskugel im Hörnchen?

Und wie motiviert man jüngere Kinder zum Sparen?

Indem man ihnen schon früh vermittelt, was sie ansonsten erfahren, sobald sie später selbst für ihr Geld arbeiten. Nämlich:

1. Große Wünsche zu erfüllen kostet oft viel Geld!

Und je mehr man früh beiseite legt, desto schneller können diese wahr werden. Wer irgendwann den Führerschein machen oder eine Abi-Reise antreten möchte, der tut gut daran, langfristig zu denken. Und nicht erst „kurz vor knapp“ mit Arbeiten und Sparen zu beginnen.

2. Jeden Euro kann man nur einmal ausgeben!

Das klingt trivial und logisch. Aber macht man sich diese Tatsache wirklich konsequent bewusst? Klopft man wirklich jeden Kauf gründlich auf seine Notwendigkeit hin ab? Eher nicht. Dabei sollte man das öfter tun. Und auch Kinder kann man dies schon nahelegen. Egal, ob es um das Hörnchen beim Bäcker, die Pizza nach der Schule oder die Sammelkarten am Kiosk geht. Sie alle mögen zwar (kurzzeitigen) Genuss bedeuten. Wirklich nötig sind sie jedoch nicht. Und wenn das Geld dafür weg ist, ist es weg. Unwiederbringlich. Und steht nicht mehr für Dinge zu Verfügung, die einem womöglich noch mehr und langfristiger Freude gemacht hätte.

3. Ein wenig Rücklage schafft Freiheit!

Wer spart, der bekommt zum Geld auf dem Konto gleich eine Portion Gelassenheit gratis dazu. Die Gelassenheit, dass man sich einen Kinobesuch auch leisten kann, wenn man in derselben Woche noch ein Konsolenspiel kaufen möchte. Die Gelassenheit, dass man später nicht unbedingt und „nur“ wegen des Geldes „irgendeinen“ Ferienjob machen muss. Sondern auch mal in Ruhe suchen kann, bis man eine Tätigkeit gefunden hat, die Freude und Einkünfte bringt. Und die Gelassenheit, dass man sich selbst mit eigenen Rücklagen helfen kann, wenn das Handy plötzlich verloren oder kaputt geht. Anstatt auf Mama oder Papa hoffen oder auf den nächsten Geburtstag warten zu müssen.

4. Geld wird nicht schlecht. Man muss es daher nicht ausgeben, nur weil es da ist!

Vielleicht geht es vielen Menschen ähnlich? Kaum ist das Gehalt auf dem Konto, kreisen die Gedanken, was man sich dafür kaufen könnte. Und womöglich haben zahlreiche Kinder die gleichen Gedankengänge, wenn sie ihr Taschengeld bekommen? Da wächst plötzlich der Wunsch, ein Eis zu kaufen. Obwohl dies vorher kein Thema war. Da steigt die Lust auf Kino, auch wenn gar nichts überragend Gutes auf dem Programm steht.

Dabei könnte man Geld auch genauso gut einfach beiseite legen. Das gelingt beispielsweise dadurch, dass Eltern nur einen Teil des Taschengelds bar auszahlen und den Rest auf ein Sparbuch einzahlen. Da ist es nicht weg und theoretisch verfügbar. Aber eben nicht so verlockend direkt vor der Nase.

5. Man muss sich nicht permanent etwas gönnen und leisten!

Manch ein Elternteil muss sicherlich zugeben, dass er diesbezüglich schlechtes Vorbild für den Nachwuchs ist. Der Arbeitstag war so richtig gut? Dann hat man sich doch eine Belohnung verdient! Er war so richtig mies? Dann muss Trost her! Und dazu dient leider eben oft der Frustkauf. Egal, ob die günstige Tafel Schokolade oder das teure Paar Schuhe.

Kinder lernen unterbewusst so schon früh: Mit dem Kaufen ist es wie mit dem Naschen. Ein Grund findet sich immer. Oder besser gesagt: Eine gute Ausrede, mal wieder Geld auszugeben, obwohl es eigentlich nicht unbedingt nötig gewesen wäre.

6. Sparen ist immer gut!

Schaffen Sie Ihrem Kind dafür altersgerechte Möglichkeiten. Ein Konto für Kinder, mit dem es früh den Umgang mit Geld lernen kann, einerseits. Dazu auch ein Sparbuch für Geld „aus den Augen, aus dem Sinn“ andererseits. Und für die Jüngeren ist und bleibt einfach das gute alte Sparschwein ein unverzichtbares Utensil. Denn zu sehen, was sich darin in einer gewissen Zeit „unbemerkt“ angesammelt hat, ist doch immer wieder ein Fest!

Bildquelle: © unsplash/Felix Koutchinski

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